Das Land der Mauern

 

Mauern sind omnipräsent. Wenn es sich nicht gerade um ein Armenviertel handelt, umgibt jedes Haus und jeden Betrieb eine Mauer, meist mit kleinem Türmchen für das Wachpersonal. Wir vermuten, dass es innen im Gegensatz zum staubigen trockenen Ambiente draußen, sauber gepflegt und vielleicht sogar grün ist. Ist aber reine Hypothese. Wahrscheinlicher ist, dass die Mauern ein Zeichen der mangelnden Durchsetzungskraft des peruanischen Staatswesens sind. Der Peruaner sieht sich gezwungen sein Hab und Gut selbst zu schützen. Ganz so wie es die Vorfahren auch taten.

Heute besuchten wir Chan Chan, …

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Unterwegs auf der Panamericana

Seit einer Woche sind wir in Peru unterwegs, fahren auf der Panamericana Richtung Norden. Auch wenn wir sehr wohl wussten, dass uns eine Wüstenlandschaft erwartet, ist es doch erstaunlich zu sehen, dass der Humboldtstrom jegliche Vegetation geradezu verhindert. Wenn nicht gerade ein Fluss mündet, sieht man keinen Kaktus, keinen Strauch, keinen Halm. Nur brauner Sand. Erst in höheren Lagen bildet sich durch die kalte Meeresluft Küstennebel, der dann ausreicht, um grüne Oasen entstehen zu lassen.

Die Panamericana führt von der Arktis bis zur Antarktis – beinahe jedenfalls. Genau genommen endete sie in Puerto Montt, wo Kalibu noch an Land steht. Unter Pinochet wurde sie dann mit enormen Aufwand weiter nach Süden verlängert, bis zur südlichsten Region Chiles, Antarctica. In Peru und Chile ist sie die einzige Nord-Süd Verbindung, aber erstaunlicherweise ist sie trotzdem wenig befahren.
Zum Glück für uns. Wir haben uns nämlich vorgenommen die präkolumbischen Kulturen Perus zu erkunden und beginnen unsere Rundreise etwas nördlich mit der 5000 Jahre alten Stadt Caral im Supe Tal. Erhalten sind noch mehrere Pyramiden, die sich um eine Sonnenuhr und einen großen öffentlichen Platz gruppieren und die Oberstadt bildeten. Auf den Pyramiden befanden sich Tempel in denen ein ewiges Feuer brannte, wofür das Volk der Norte Chico ein ausgeklügeltes Belüftungssystem verwendete. Offensichtlich war dieses Volk mit seinem umfangreichen Bewässerungssystem, das sie entwickelten, in der Lage so viel Überschuss zu produzieren, dass sie sich diese aufwendigen Bauten leisten konnten. In den Geschichtsbüchern der Kinder findet man natürlich keinerlei Hinweise auf diese Kulturen. Mesopotamien steht nach wie vor allein.
Nächster Stopp auf der Panamerica war die Ruine von Sechin, die der Chavin Kultur zugeordnet wird und auf knapp 2000 Jahre vor Christus datiert wird. Eine Kultstätte mit aufwendigen Reliefs, die  die blutrünstigen Zeremonien – deutlich zu erkennen sind abgehackte Gliedmaßen und Köpfe – des Volkes zeigen.
Wir arbeiten uns in der Zeit voran und haben heute die südlichste Stadt der Moche Kultur besucht, die von zwei riesigen Lehmpyramiden, der Huaca der Sol und der Huaca de la Luna (3-8 Jhd.), gefasst war. Die Mocha waren nicht weniger blutrünstig. Ihre sehr detailtreu bemalten Keramiken, die in Gräbern gefunden wurden, sowie weitere Knochenfunde im Tempelbereich, belegen dies. Das Gold, das sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch in den Gräbern befand, wurde natürlich vor langer Zeit schon von den Spaniern gestohlen.
Morgen geht es weiter zur nächsten Ruine. Zwischenzeitlich gönnen wir uns ein Hotel mit hoffentlich anständigen Matratzen (die letzte glich am Morgen einer Hängematte), westlichem Standard und Blick auf den Pazifik. Aber auch hier kriecht der braune Wüstensand durch die Ritzen und hinterlässt seinen braunen Film. Immerhin gibt es Internet.

Wieder Zurück

Am fünfzehnten neunten sind wir in Santiago gelandet. Dort waren wir einige Tage, bis wir am Sonntagabend, dem Nationalfeiertag Chiles, in den Bus Richtung Puerto Montt gestiegen sind. Der Bus war fast komplett leer und die Sitze waren bequemer als gedacht, so dass wir sogar einige Stunden schlafen konnten.
Als wir allerdings am nächsten morgen aus dem Bus gestiegen sind, waren es gefühlte 6 Grad C.
Zurück an Bord mussten wir erst mal feststellen, dass die Polster im Salon verschimmelt waren. (Da hat sich in den letzten zwei Jahren zuviel Salz angesammelt und eine Generalreinigung ist wohl überfällig.) Dementsprechend war Mama die nächsten drei Tage am Waschen. Natürlich haben alle so gut es ging mitgeholfen.
Gefreut haben wir uns auch, Stepke, Aleco,Marianne und John-Loup, Anja und Thomas, Wiederzusehen. (Alle arbeiten fleissig an ihren Booten und wir treffen uns abends im Clubhaus.)

ENDE GELÄNDE

Billiard Training

Billiard spielen ist ganz einfach. Zumindest sagt das das Internet, ich hab da meine eigenen Erfahrungen. Obwohl das Spielen ganz leicht ist, muss man ja  immer noch die Kugeln in die Löcher schießen, zumindest wenn man Gewinnen will. Und das heißt üben, üben, üben. Da hab ich ja Glück, dass im Clubhaus der Marina, in der Kalibu liegt, ein Billiardtisch steht, so dass man immer üben kann.  […] Weiterlesen

Puerto Montt

Es gibt viel zu tun. Am 2.6.16 soll Kalibu aus dem Wasser gehoben werden und vorher wollen wir einmal gründlich das Material überprüfen und unser Inventar unter die Lupe nehmen. Aussortieren ist das Motto!  […]

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Im Parque Nacional Huerquehue

Im Nationalpark Huerquehue, auf der chilenischen Seite der Anden, nehmen wir uns eine „kleine Wanderrute“ vor, die an drei Eiszeitseen vorbeiführt. Die Seen liegen alle in höheren Lagen und wir müssen vom Parkplatz aus erst einmal 500 Höhenmeter den Berg hoch klettern. Obwohl wir so langsam wieder in Übung kommen, kämpfen wir uns heute mühsam hoch. Der Weg führt durch dichte Wälder mit lichtem Bambusunterholz. Endlich oben angekommen, werden wir belohnt; der Weg führt nun durch wunderschöne Araukarien-Wälder und es öffnen sich immer wieder tolle Ausblicke auf mit Schnee gepuderte Gipfel und den Vulkan Villarrica. […]

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Patagonien Light

Der Herbst ist in Patagonien angekommen und wir finden, der sieht fast so aus wie in Deutschland. Hagebutten und Wacholderbeeren gibt es in Massen. Die Buchen färben sich goldrot und dazwischen zeigt sich die ein oder andere gelbe Birke. Der Nebel liegt morgens in den Tälern und die Wolken hüllen die Berge grau in grau. Nur Fuchsien und Bambus, die uns seit Puerto Eden stetig begleiten, machen deutlich, wir sind in Patagonien, im Nahuel Huapi National Park um genauer zu sein. Benannt nach dem grössten und tiefsten See des Lake Districts.

Auch wenn es bei unseren Wanderungen an spektakulären Ausblicken nicht mangelt, ist der Titel „Patagonien Light“ meiner Meinung nach mehr als passend. Warum? Ganz einfach, man kann hier wieder ganz normal wandern und kommt leidlich voran. Je nachdem wie viele Höhenmeter man sich vorgenommen hat. …

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Über den Paso Puyehue nach Argentinien

Bild: Eruption of the Puyehue-Cordón Caulle volcano / Quelle: NASA Goddard/MODIS Rapid Response Team

Wir sind mit Kalibu in Puerto Montt angekommen (bei nach wie vor wenig Wind legten wir die letzten Meilen über den Golfo de Ancud und Seno de Reloncavi vorwiegend unter Motor zurück) und haben uns als erste Massnahme einen Luftentfeuchter gekauft. In Puerto Montt ist es  zwar im Moment ungewöhnlich warm und windarm, aber in den vergangenen Wochen hat sich eine Menge Feuchtigkeit im Boot festgesetzt. Es ist eben ein schlecht isoliertes Alu-Boot. Das war nicht anders zu erwarten. Für unseren geplanten Deutschlandaufenthalt ist uns vom Club Nautico Reloncavi ein Stellplatz an Land zugesagt worden. Das finden wir prima. Ein Liegeplatz im Wasser wäre sehr unruhig (die Fischer sind hier nicht zimperlich und halten sich eher nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung) und es gibt eine Menge große Stahlschiffe, die für ein Alu-Boot nicht die besten Nachbarn sind.

Rückblickend stellen wir nun alle fest, die Tour um die Südspitze Amerikas war anstrengend. Alle sind ein bisschen gereizt und auch müde. Wir entschliessen uns daher für ein paar Tage dem Bootsleben zu entfliehen. …

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Heisse Quellen im Estero Cahuelmó

Nach vier Monaten Wind, Kälte und Katzenwäsche wollten wir unbedingt eine der vielen heissen Quellen besuchen und uns mal so richtig lange in heissem Wasser einweichen und suhlen. Im Estero Cahuelmo, der Teil des Pumalin Nationalparks ist, befindet sich eine der wenigen, noch nicht kommerzialisierten Quellen. Diese kann man bei Hochwasser einfach mit dem Dinghy erreichen. Der Estero bietet keinen sicheren Ankerplatz, dafür ist er zu tief und nach Westen zu offen. Zum Glück meldete die Wettervorhersage für die nächsten zwei Tage aber nach wie vor nur 5-10 Knoten aus Nord. So konnten wir problemlos ankern und diesen wunderschönen Ort mit der SY Outer Rim geniessen. Am nächsten Tag fuhren wir ein zweites Mal zu den Quellen, diesmal ganz alleine bei Sonnenschein und schönstem Ausblick. … Weiterlesen

Dalcahue

Kein Wind. Nach den vergangenen windreichen Wochen im Süden Patagoniens ( in Puerto Williams gab es 30 cm Neuschnee! ) können wir es kaum glauben. Wir hissen die „arabischen Segel“ um die 16 Seemeilen von der Isla Quehui nach hier zurückzulegen, aber immerhin muss man nicht gegen Wind und Welle ankämpfen, sondern nur Ebbe und Flutstrom berücksichtigen.

In Dalcahue besuchen wir eine der für Chiloé typischen, sehr schönen Holzkirchen. Der Ort liegt auf der Hauptinsel Chiloé. Nach langer Zeit treffen wir hier zum ersten Mal wieder auf Touristen, mit anderen Worten, wir sind wieder in der Zivilisation angekommen. Die Kinder werden mit neuen Hosen ausgestattet (war echt nötig) und jeder besorgt sich im Internet neuen „Lesestoff“.