//// Wenige Tage später, am 13.3.19, erreichen wir Suakin (auch Sawakin genannt) im Sudan.
In Suakin ist Wasser knapp und so ist das kleine alte Hafenbecken ein magnetischer Anziehungspunkt – nicht nur für die Fischer, sondern auch für die Männer, die sich vorm Gebet hier waschen; für die Frauen, die hier baden und Wäsche waschen und einfach nur zum Spass oder zum flanieren
Wir sind vorgewarnt, John von der Ladoga schrieb uns, dass es der trostloseste Ort seiner jetzigen Segelreise gewesen wäre. Gemeinsam mit der türkischen Segelyacht Koza steuern wir zwischen den Riffen durch in die enge Einfahrt des Seehafens von Suakin, hinter uns nähert sich bedrohlich schnell ein Cargoschiff, neben uns legen die Fähren nach Mekka ab, vor uns sehen wir die in Ruinen liegende Altstadt aus osmanischer Zeit, die auf einer der heutigen Stadt vorgelagerten fast runden Insel liegt. Um in den inneren Hafen zu kommen, muss man ganz dicht an dieser Insel vorbei. Ausnahmslos alle Gebäude sind zerstört, da die Stadt im 19. Jhd. hart umkämpft war. Nachdem der Handelshafen 1904 nach Port Sudan verlegt wurde, bestand keine Notwendigkeit mehr die Häuser wieder aufzubauen. Die Korallenblöcke, aus denen die Häuser gebaut waren, sind offensichtlich nicht so einfach wiederzuverwenden, niemand räumt sie weg. Wahrscheinlich sah Berlin Mitte direkt nach dem 2. Weltkrieg so ähnlich aus.
//// Damit nicht genug, auf dem Festland reiht sich eine Häuserrunine neben die nächste. Dazwischen immer wieder kleine Läden und dann auch provisorische Hütten, die sich zu einem funktionierenden Markt verdichten. //// Wie in den meisten muslimischen Ländern bestimmen Männer und Jungs das Strassenbild. Frauen sieht man erst am Freitag, dem Tag der Zusammenkunft. Sie tragen farbenfrohe einfarbige Gewänder, rot, orange, blau, grün … im Gegensatz zu den Männern, die in weissen langen Gewändern, Turban und Schwert daher kommen. //// Bemerkenswert an Afrika ist auch, dass es plötzlich wieder Massen an Insekten gibt. Von den sehr flachen Inselchen werden alle möglichen Tiere zu unserem Schiff rüber geweht, grosse und kleine Grashüpfer, Ohrenkneifer, Spinnen, usw. und es gibt morgens, wenn der Wind nicht zu stark weht ein Konzert von Singvögeln. So schön, so lange nicht mehr gehört.
der stolze Besitzer eines neuen Schwertes, …
… an dessen Erwerb halb Suakin beteiligt war – natürlich nur der männliche Teil der Bevölkerung
so kann man auch die neu erstandenen Möbel vom Markt nach Hause transportieren
typisches Wohnumfeld in Suakin – die Menschen sind wirklich bitter arm, anders kann man es nicht beschreiben – trotzdem sind alle freundlich und natürlich neugierig
Sudanesische Kinder im Hafen von Suakin
Eindrücke vom Markt in Suakin