Der Gambia Compound

verfasst von Leonard

Am 5.3.2015 haben wir einen Gambia Compound im Dorf Wassu besucht.

Ein Compound ist ein Wohnhof, um den kleine Häuser drum herum gruppiert sind, aber nur die Wohnhäuser der Familie und der Frauen, die dort eingeheiratet sind. In Gambia leben die meisten  Großfamilien zusammen in einen solchen Compound. Der Familiencompound kann unterschiedlich groß sein und kann vielleicht bis zu 50 Leute beherbergen. Je nachdem wie groß die Familie ist. Zum Vergleich, bei uns in Deutschland lebt nur die Kleinfamilie (3 bis  6 Leute) zusammen in einem Haus oder einer Wohnung.

Wir haben mit unserem Schiff Kalibu vor Kuntauer geankert. Am Morgen sind wir mit dem Dingi (ein Dingi ist ein kleines Beiboot) an Land gefahren und sind dann an der Schule vorbei, durch das ganze Dorf gegangen und dann sind wir einen Feldweg gefolgt und sind in dem Nachbardorf Wassu angekommen.

Als wir auch durch Wassu durch laufen wollten, ist Thomas auf einen aussergewöhnlich grünen Compound aufmerksam geworden, denn normalerweise gibt es in den Compounds keine Pflanzen. Wasser ist knapp in Afrika und muss von den Frauen zum Wohnhaus getragen werden. Fliessendes Wasser ist selten. Es gibt in der Regel nur einen Brunnen im Dorf.

Birgit, Thomas, Zoë, Susanne und Ich haben den Compound besichtigt, nachdem wir um Erlaubnis gefragt haben. Im Garten waren viele Blumen gepflanzt. Wenn man durchs Tor in den Garten kommt und nach rechts guckt, steht da in der Ecke ein mini Rundhaus aus Bambus. Wenn man dagegen nach links schaut, steht da ein kleines Betonhaus mit Schrägdach.  Direkt vorne steht das einstöckige Haupt- und Wohnhaus und links vor dem Wohnhaus ist ein Sonnenschutz aus Bambus aufgebaut. Quer über den Hof ist eine Wäscheleine gespannt.

In diesem Compound wohnte eine Familie von vielleicht 20 Leuten. Das Betonhaus links ist vermutlich eine Toilette. Das Rundhaus rechts ist wahrscheinlich die Küche. In den Compounds sind die Toiletten und Küchen meistens außerhalb des Haupthauses. Die Toiletten wegen des Gestanks. Es gibt keine Kanalisation. Die Kaka wird in einer Grube gesammelt. Die Küchen sind getrennt vom Haupthaus, weil im Falle eines Brandes nicht das ganze Haus abbrennen würde, sondern nur die Küche. In Gambia wird immer auf einem offenen Holzfeuer gekocht. Und die Dächer sind traditionell mit Schilf gedeckt. Das kann sich leicht entzünden.

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