Rio, was für eine Stadt! Wenn Brasilien dann doch irgendwann die von Stefan Zweig 1940 beschworene Zukunft erreicht hat, dann würde ich sofort hier wohnen wollen.
Kategorie: Brasilien
2220 Kilometer Brasilien
Wir sind mit dem Auto unterwegs, um Jan, Leonards Freund, in Rio abzuholen und entdecken die faszinierende Kulturlandschaft Brasiliens. Die Tour ist interessant aber auch anstrengend. Es gibt keine Autobahnen auf dem Weg von Bahia nach Rio de Janeiro und auf der Strasse kämpft sich ein LKW nach dem anderen voran.
Eine entspannte Tour
Wir sind in Santo André (nördlich von Santa Cruz Cabralia) angekommen. Diesmal kam wirklich der versprochene Südostwind und wir konnten am Nachmittag den Kurs am Wind direkt anlegen. So ließen sich die 150 Meilen bequem runter Segeln. Die Nacht war sternenklar und sonst ereignislos. 10 Meilen vor der Einfahrt in den Fluss trafen wir gleich zwei Segelboote, das ist selten in dieser Gegend. Die „Out of Rosenheim“ gab uns ein paar Tips zur Fahrt durch die Riffe.
Die Wellenreiter freuen sich
Seit drei Tagen bleiben die Boote an der Boje und die Fischer an Land. Die Atlantikwellen kommen mit 3-4 Metern Höhe angerollt und brechen sich mehrfach entlang der Einfahrt nach Itacare. Die Surfer freuen sich.
Mata Atlântica – im Regenwald von Itacaré
Itacaré und seine Buchten werden noch von Mata Atlântica (Regenwald an der Atlantikküste) umgeben. Diese Wälder haben Achim, den wir während des Flugs nach Salvador kennengelernt haben, so sehr begeistert, dass er sich hier einige Hektar Wald gekauft hat. Wir besuchen ihn und seine Frau Josy, wandern durch den Wald, entdecken seltsame Blüten und Insektennester und lassen uns Kakaopflanzen und andere Bäume zeigen. Es ist warm und sehr feucht (Regenwald eben) und so freuen wir uns, dass wir im angrenzenden Fluss ein ausgiebiges Bad nehmen können. Den Brasilianern Josy und André ist das Wasser zu kalt.
In Itacare angekommen
Endlich! Im ersten Anlauf hat es nicht geklappt. Wir segelten gegen Wind (um die 20 Knoten), Strömung (4 Wochen Südwind bringen auch den Atlantik in Bewegung) und steile hohe Welle etwa 6-8 Meilen raus, mussten kreuzen und stellten nach der ersten Wende frustriert fest, das wird heute nichts.
Auf zur Baia de Camamu …
… aber nicht angekommen. Wir heben mit dem auslaufenden Wasser frühmorgens um kurz nach 8 den Anker. Leonard übernimmt das Steuer und Thomas ist mit dem Anker beschäftigt (unsere Kette ist schon etwas altersschwach und hat so ihre Macken). Da kommt plötzlich vom nahegelegenen Anleger eines der hier üblichen „Bootstaxis“ und kommt von rechts gradewegs auf unseren Bug zugesteuert. (Für die Nichtsegler, von rechts bedeutet, er hat Vorfahrt, auch wenn man eigentlich nicht vor dem Bug eines anderen Schiffes kreuzt.) Leonard zögert, Thomas ruft, ich springe zum Steuer und nur volle Fahrt Rückwärts verhindert die Kollision. Damit ist eine Eigenart der Brasilianer klar umschrieben. Sie fahren zu allen Gelegenheiten gnadenlos dicht an Kalibu vorbei. Die zweite Eigenart, sie lieben Knaller und Feuerwerk und zünden dieses jeden Abend. An den Festtagen vermehrt, aber es vergeht kein Abend ohne Feuerwerksraketen und Böller. Die dritte Eigenart, Musik in allen Lebenslagen. Je lauter, desto lieber…
Cairu, eine der ersten Siedlungen der Portugiesen
Wir sind in Cairu angekommen, das nach einem sehr ruppigen Tagestrip über den Atlantik und einer ebenso unruhigen Nacht vor Anker kurz hinter Morro de Sao Paulo (dem Atlantikschwall sei Dank).
Endlich wieder Regen!
Morro de São Paulo im Regen. Wir haben es geschafft Pier Salvador zu verlassen. Der Aufenthalt der Segler in der freundlichen Marina von Sandoval wird in Monaten gerechnet. Auch wir hatten unser Schiff fast zwei Monate hier. Salvador hat mir am Ende ganz gut gefallen, das Leben auf den Strassen und die coolen Brasilianer. Man merkt es ist ein grosses Land. Ich habe angefangen Fahrrad in Salvador zu fahren, da sieht man mehr als aus dem Bus. Mein Lieblingsort war die Strasse mit den Profiwerkzeugläden, da freut sich das Herz des DIY Seglers.
Ribeira – noch immer „grande“
Unsere Kalibu lag die letzten Wochen in der Pier Salvador im Stadtteil Ribeira. Ribeira liegt der Bahia zugewandt auf der Halbinsel Itapagipe und war im letzten Jahrhundert eine beliebte Sommerresidenz der wohlhabenden Bürger von Salvador.
Das ruhige Wasser der Bucht eignete sich hervorragend zum starten und landen von Wasserflugzeugen und es gab daher hier einen offiziellen Wasserflughafen mit einem modernen Flughafengebäude. Dieses Gebäude aus den 20iger Jahren ist heute Teil der Marina. Es gehört der Stadt und wird leider nicht gepflegt.
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Fest des São João in Brasilien
Im Bundesstaat Bahia wird am 23. und 24. Juni das Fest des heiligen Johannes (São João) ausgiebig gefeiert. Schon seit Tagen sieht man die Vorbereitungen in den Dörfern der Chapada und in Salvador. Die öffentlichen Plätze wurden mit bunten Wimpeln, Lampions und Palmenblättern geschmückt. Es wurden bäuerliche Figuren aufgestellt und auch die Kinder verkleiden sich entsprechend. Überall in der Stadt wurde Holz aufgehäuft und Lagerfeuer entzündet. Die wohlhabenderen Brasilianer zünden Raketen und andere Feuerwerkskörper. Die Luft ist heute so wie in Berlin an Silvester voller Rauch und Qualm. Weiterlesen
Parque Nacional da Chapada Diamantina
Die Autofahrt zum Nationalpark war nichts für schwache Nerven, umso schöner dann die artenreiche Flora und Fauna. Wir konnten die Kinder von zwei ausgedehnten Tageswanderungen begeistern. Die erste führte zum Cachoeira da Fumaca, ein Wasserfall, der 340 Meter in die Tiefe fällt. Weiterlesen
Unterwegs zum Nationalpark Chapada Diamantina
Erst besorgen wir uns auf abenteuerliche Weise ein Mietauto, um uns in diesem auf den noch abenteuerlicheren Weg zum Nationalpark Chapada Diamantina zu machen.
Zurück in Salvador
Nach fünf aktionsreichen Wochen in Deutschland sind wir wieder in der Marina Pier Salvador angekommen. Unser Schiff war ok, doch im Inneren leider etwas angeschimmelt. Alles was nur etwas salzig war hat es erwischt. So haben wir die ersten zwei Tage mit einem Großputz verbracht.