Nach dem vergangenen anspruchsvollen Segeltag (Neujahrstag) mit 30-40 Knoten Wind sind wir zeitgleich mit der Cara Mia in Caleta Horno angekommen. Birgit, Thomas, Zoë und Leonard
Kategorie: **Segeln
In den Roaring Forties angekommen
Position S 42.15 – W 061.50 – 12:30 GMT – die Brüllenden Vierziger haben uns bislang verschont. Trotzdem, es ist kein einfaches Segelrevier. Die Winde sind unstetig und entsprechend konfus die See. Die Prefectura hat eine Meldepflicht eingeführt. Solange wir Funkkontakt hatten, wollten sie alle 2 Stunden eine Positionsmeldung von uns. Jetzt schicken wir zwei Mal am Tag eine E-mail. . Wir haben am Montagnachmittag Mar del Plata verlassen und steuern Caleta Horno an. Das soll die schönste Ankerbucht an der argentinischen Küste sein. Der Start war (mal wieder) etwas holprig. Thomas hat für die kommenden einsamen Gebiete ein Back-Up Navigations-IPad eingerichtet. Unser Haupt-IPad war derweil im Internet und hat eigenständig die Apps aktualisiert. Die wollten aber nicht mehr mit dem installierten Betriebssystem zusammenarbeiten oder so ähnlich. Jedenfalls stellte ich am Montagmittag, grad noch rechtzeitig, im Hafen fest, unser digitalen Karten sind verschwunden. Es half nichts Thomas musste wieder an Land und wir konnten erst am Nachmittag los. Mit schönem Nordwind kamen wir anfangs schnell Richtung Süden voran. In der Nacht verließ uns dann der Wind und am Dienstagmorgen wollte Thomas unser Leichtwindsegel setzen, war aber alles verdreht und die Leinen waren verheddert und überhaupt war „ecouter“ das freie Ende oder „Armore“ ? ( die gleiche Frage hatten wir doch schon mal 😉 auf der Atlantiküberquerung) Bis alles passte war fast eine Stunde vergangen. Mittlerweile segelte uns Marco mit seiner schnellen, vergleichsweise leichten Swan davon. Wir konnten ihn noch eine Weile am Horizont sehen, solange bis der Wind auf Süd drehte und kräftig auffrischte. Hart am Wind zu segeln ist nicht Kalibus Sache, das wissen wir ja. Marcos Cara Mia verschwand wie nichts. Mit dem Südwind wurden dann auch die Heerscharen an Insekten, die unser Boot 60 Meilen vom Land entfernt besiedelt hatten, weggeweht. Zurück in die Pampa, vermutlich. Es gab eine Stabheuschrecke, verschiedene Grashüpfer, riesige Käfer mit langen gelben Fühlern, gemeine Schmeissfliegen, verschiedene Nachtfalter und nicht zu vergessen Massen an beißenden Schnaken sowie tagaktiven Moskitos. Sehr sonderbar so weit draußen auf dem Meer. Der Südwind hat mittlerweile, wie angekündigt, über Ost auf Nordost gedreht. Wir dümpeln mit 4-5 Knoten Geschwindigkeit dahin und es begleiten uns nur noch die Albatrosse. Ihren eleganten Flugmanövern kann man stundenlang zusehen. Wir genießen die Ruhe. Für heute Nacht ist starker Nordwind vorhergesagt. Da werden wir wohl nicht zum Feiern kommen. Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Bei 38° im Schatten
Weihnachten verbrachten wir bei 38 Grad mit den letzten Vorbereitungen für die Fahrt nach Süden. Kaum zu glauben, was alles bedacht werden muss.

Felices Navidades
Fröhliche Weihnachten und einen wundervollen Rutsch ins neue Jahr wünschen wir allen Freunden, der Familie, den Mitseglern, Kollegen, Interessierten …
Hier in Mar del Plata wurde schon an Heiligabend ein Feuerwerk geboten. Und zur grossen Freude von Zoe und Leo kam der Weihnachtsmann den weiten Weg aus Finnland bis hierher.
Vom Club de Veleros Barlovento nach Mar del Plata
Am Samstag brachte Rosario (vielen vielen Dank Rosario) uns das absolut notwendige Starkwindsegel und damit konnten wir uns am Sonntagmorgen auf den Weg nach Süden machen, genauer gesagt erst mal aus dem berühmt berüchtigten Rio Plata raus segeln, um dann Richtung Süden abzubiegen.
Der Rio Plata wurde dann seinem Ruf mehr als gerecht. Gleich vor der ersten roten Tonne, noch im Mitre Kanal, setzten wir auf. Wohlgemerkt noch recht weit weg von der Tonne, dort wo unsere Karte noch ausreichend Tiefe anzeigte. Es half nichts, wir mussten bis zum nächsten Hochwasser warten. Kalibu war an diesem Sonntagvormittag nicht das einzige Boot, das dieses Schicksal traf. Zwei weitere Boote saugten sich ebenfalls im Schlamm fest. Die waren allerdings so klein, dass sie mit Aussteigen und Schieben wieder frei kamen. Das hat mich alles sehr an den Wannsee erinnert. Mit unserer guten alten Solveig sassen wir öfter im Wannseeschlamm fest, jedoch meist nur wenige Minuten. Die „locals“ bemitleideten uns. Ein Segellehrer kam sogar vorbei und schenkte uns eine Salami.
Einkaufen für Patagonien
Ein Beitrag von Zoë – 17.12.2015 – Für den Großeinkauf versprach uns Alejandro, dass wir uns sein Auto ausleihen durften. Es war ein Pick-Up mit sehr großem Kofferraum. Das war natürlich sehr praktisch. Aber bevor wir uns das Auto ausleihen konnten, brauchten wir erst mal den Schlüssel und die offizielle Erlaubnis. Also gingen wir ihn suchen -er arbeitet im Nachbarclub-, aber der Mann den wir dort nach ihm fragten, sagte uns, er sein in der Mittagspause. Mama und Papa beschlossen, dass sie einen Kaffe trinken wollten und wenn er dann noch nicht da wäre, fahren wir mit der Bahn. Als wir im Clubhaus ankamen und die Treppe hoch ins Café gingen, kam Mama die schon vor gegangen war, wieder runter und sagte, Alejandro sitzt da oben. Mama und Papa quatschten etwas mit ihm, dann gingen wir nach Draußen und er fuhr sein Auto vor das Trockendock, um noch ein paar Sachen auszuladen. Endlich ging es los. Immer schön langsam -tranquilo!- mit dem großen Auto.

Das muss für 3 Monate reichen
Gestern waren wir im lokalen Carrefour von San Fernando und haben uns verproviantiert. Nach längeren Diskussionen entschieden wir uns für eine Grundausstattung an Essen für 3 Monate. Ushuaia soll schliesslich die teuerste Stadt in Südamerika sein. Uns reicht das Preisniveau in Buenos Aires schon aus. 700 Dollar in drei prall gefüllten Einkaufswagen. Zum Glück hat uns Alejandro seinen Pick-Up geliehen.
Nach offiziellen Angaben sind die Preise in den letzten Monaten rapide gestiegen. So hat sich z.B. der Preis für Mehl verdoppelt. Es wird gemunkelt, dass der Dollar legalisiert wird. Zur Zeit fahren viele Argentinier regelmässig nach Uruguay, um dort Dollar aus dem Bankautomaten zu ziehen. Die können sie dann in Argentinien für 1 zu 14 anstatt 1 zu 10 zurück in Peso umzutauschen. Ein absurdes Spiel würde damit zu Ende gehen.
Die SY Robusta ist gestern wieder ins Wasser gekommen. Heute wird der Mast gestellt und dann beginnt bei Thomas und Anja auch der Endspurt. Sie haben viel geschafft. Der Holzmast war faul und musste in Teilen erneuert werden. Im Schiffsrumpf gab es ein Loch, das geschweisst wurde. Und die Stopfbuchse musste abermals (nach dem Desasters in Brasilien) erneuert werden.
Von Piriapolis nach Buenos Aires
Es war Zeit Abschied zu nehmen von Piriapolis, obwohl vieles unerledigt blieb. Bei einem Stundenlohn von 50 $ können wir den Generator dort nicht reparieren lassen. Den Stundenlohn gönnen wir den Uruguayern gerne, jedoch ist unser Budget gedeckelt. Also beissen wir in den sauren Apfel und wollen die 150 ++ Seemeilen den Rio de la Plata hochsegeln bis nach Buenos Aires. Für Dienstag, Mittwoch, Donnerstag war Ostwind vorhergesagt. Das passte gut.
Hola, Uruguay
Angekommen, nach vier Tagen. Großes Wiedersehen mit der SY Outer Rim.
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Fisch gefangen
wenn auch nur ein kleiner. Wir haben Kalibu in großen Teilen aus der Hand gesteuert und sind etwas müde. Noch knapp 80 Meilen bis Piriapolis. Unsere Position um 20:00 Uhr GMT / S 34.34.17 / W 053.50.76 / 6 Knoten Fahrt, 255 Grad, bei 20 Knoten Wind aus Ost
Brasil adios!
Nach fast 6 Monaten (am 1. Mai sind wir in Salvador angekommen) haben wir heute Morgen die Fahne von Uruguay gesetzt.
Rio Grande do Sul passiert und Fock zerfetzt
… alle sind wohlauf. Bericht folgt nach Ankunft in Uruguay. Unsere Position um 19:00 Uhr GMT / S 32.59.35 / W 051.52.15 15-20 Knoten Wind aus NO, abnehmend, Fahrt durchs Wasser 7 Knoten, Trip 355 Meilen (durchs Wasser)
Es geht voran
… jedoch nach wie vor mit Gegenstrom, zum Glück jetzt nur noch 1 Knoten. Gestern waren es um die 2 Knoten und die Tagesbilanz entsprechend ernüchternd. (War ja nicht anders zu erwarten. Wenn es wochenlang überwiegend aus Süd bläst, dauert es halt so seine Zeit bis das Wasser wieder in die andere Richtung strömt.)
Unsere Position um 19:00 Uhr GMT / S 30.55.66 / W 050.11.05 bewölkter Himmel, 2 Meter Welle, 12-14 Knoten Wind aus SO, Kurs 230Grad, Geschwindigkeit 5 Knoten