Nach Gambia sind wir auch wegen der vielen Tiere gekommen, die man hier vom Fluss aus beobachten kann.
Der Fluss ist ein Paradies für Vögel (auch viele Zugvögel machen hier Halt) und es gibt noch etwa Hundert Flusspferde. In den Reiseführern liest man, dass diese Tiere gefährlich sind und dazu neigen aggressiv zu sein. Wir hatten Mühe uns ihnen zu nähern und hatten daher eher den Eindruck, sie gehen uns aus dem Weg. Aber, sie sind sehr laut. Vor allem Abends, wenn sie sich auf Land begeben, um Unmengen von Gras zu fressen. Neben Deer Island haben wir die ersten Flusspferde gesehen und nach Einbruch der Dunkelheit (der Mond war noch nicht aufgegangen) hatten wir den Eindruck, sie sind ganz dicht neben unserem Boot. Der Eindruck trügt. In Realität waren sie sicher 500 bis 600 Meter entfernt.
Um die Baboon Islands (hier ist die Hauptinsel noch sehr dicht mit Bäumen bewachsen) haben wir viele Affen gesehen. Auch die seltenen Stummelschwanz Affen. Und nicht zu vergessen zwei Schimpansen. Es gab auch ein paar träge herumliegende Krokodile zu beobachten. „Krokos“ sind kaum ausfindig zu machen. Sie haben exakt die Farbe des Flussschlamms und bewegen sich kaum.
Obwohl wir wirklich viele Tiere beobachten konnten, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass deren Lebensraum auch hier bedroht ist. Elefanten gibt es eigentlich keine mehr. Der Löwe ist in Gambia fast gänzlich verschwunden. Und die Menschen sehen in den Flusspferden die grösste Gefahr. Man kann vermuten, dass auch deren Lebensraum immer enger wird. Die Bevölkerung in Gambia wächst rapide. Sie leben noch genau so wie in Frühzeit. Es gibt nach wie vor so was wie Brandrodung, um neue Ackerflächen zu gewinnen. Der Reis wird nur einmal im Jahr geerntet. Gekocht wird ausschliesslich auf offenen Holzfeuern. Die Bäume werden dafür gefällt, aber nicht neu aufgeforstet. Plastikmüll ist überall zu finden. Es gibt auf dem Lande keine öffentliche Müllentsorgung. Usw, usw …