16.01.2016 — unsere aktuelle Position: S 48 55 W 066 27 – 14:45 GMT — Wir haben es nicht geschafft vor Eintreffen der Südfront Puerto San Julian zu erreichen (dort war Magellan gezwungen zu überwintern und er hat die erste Meuterei geschickt abgewendet, genauso wie Francis Drake, der die Bucht gern als Versteck nutzte). Nun müssen wir noch eine Nacht warten bis die Tide wieder die Einfahrt in den Naturhafen zulässt. — Dies ist schon die zweite Südfront, die uns erwischte nachdem wir die Isla Leones verlassen haben. Irgendwie haben wir uns das einfacher vorgestellt. Die ersten Stunden hatten wir wunderbaren achterlichen Wind, der uns schnell durch den Golfo San Jorge brachte. Es war schon fast das Cabo Tres Puntas in Sicht, als der Wind einschlief und wir den Motor starteten, die Prefectura uns besuchte, um mir einen Riesenschreck einzujagen, wer rechnet schon mit einem plötzlich auftauchenden Helikopter (Anja falls du das liest, es waren womöglich deine Freunde 😉 sie haben nach der Robusta gefragt), da kam die erste Südfront. Die war mit 20 Knoten angekündigt, erreichte aber bei Mitternacht die 30iger Marke. Unser Plan, mit dem Südwind nach Osten zu segeln und dann in weitem Bogen um das mit Untiefen gespickte, gefährliche Kap rum zu segeln, ging nicht auf. Wind, Welle und eine starke Strömung versetzten uns gnadenlos nach Nord. Das machte keinen Spaß und wir entschieden uns beizudrehen und abzuwarten. Bequem war das nicht. Die Kalibu rollte schrecklich hin und her. Mir und Zoë war schlecht. Nur Leonard zeigte sich unbeeindruckt. Im Schlafsack eingemummelt hat er sich den besten, weil ruhigsten Platz im Salon gesichert. Uns blieb nichts anderes übrig als die Pelzmütze aus Montevideo und die Skisachen raus zu suchen. Der Südwind ist kalt!!