Happy New Year 2021

Dear friends

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A lot happend in 2020. We managed to finish our circumnavigation, Kalibu found it’s way home to France 😉 and we are working on a complete overhaul …

We wish you all the best for the new year. Courage, health, luck, fun and all the best for 2021 ! Stay positive in this difficult times.

Krisenstimmung an Bord

08.06.2019 – von frischen Brisen und einer Kühlwasserpumpe, die schon wieder defekt ist

Endlich Wind, der Meltemi ist plötzlich wieder da, nur wie sollte es anders sein, er wird seinem Namen nicht gerecht. Meltemi kommt nämlich aus dem Türkischen, „meltem“ bedeutet „Brise“ oder „sanfter Wind“. Sanft würde ich das nicht bezeichnen. Eher als frische Brise, die uns mit 20 bis 24 Knoten auf die Nase blasen würde. Das hatten wir ausgiebig im Roten Meer. Nein, dazu hat keiner Lust. Wir warten und verlängern unseren Aufenthalt in der Marina von Finike tageweise. Immerhin bekommen wir einen Ramadan-Rabatt von 50%.
Am 5. Juni geht es für uns weiter. Die Insel Kekova ist unser nächstes Ziel. Aber irgendwie verfolgt uns das Pech, die Kühlwasserpumpe, die wir in Ägypten gerade erst erneuert hatten, ist schon wieder defekt. Zu blöd. Wir überlegen kurz, ob wir zurück nach Finike segeln sollen. Mit dem Wind im Rücken wären wir im Nu wieder dort. Aber die Handwerker vor Ort schienen uns nicht die fitesten zu sein und die Marina macht es kompliziert freie Handwerker zu engagieren. Ausserdem feiern die Muslime das Fest des Fastenbrechens. Das ist etwa so wie unser Weihnachten. Alles ist seit Montag und dann die ganze Woche geschlossen. Thomas Laune ist nicht die beste, was jeder an Bord verstehen kann!

Blick in die Bucht von Gökaya an deren Ende sich eine Kirchenruine befindet …

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… und noch immer kein Wind

26.05. bis 01.06.2019 – Side – Terikova – Olympos –  Porto Genevis Koyu (Cineviz Limani) – Finike – und noch immer kein Wind

Nachts ist es schrecklich laut in der Marina von Alanya. Es gibt eine open air Disco direkt am Kai, die bis in die frühen Morgenstunden Party macht. Das half natürlich nicht beim Auskurieren meiner Erkältung. So machten wir uns schnellstmöglich wieder auf den Weg, nächster Stopp ist Side. Der ehemals bedeutende antike Hafen von Side ist auch heute noch in Betrieb und wir hatten uns vorgestellt, dass wir dort mit Aussicht auf die Ruinen des Apollon-Tempels eine Nacht verbringen würden. Nachdem wir von der See aus einen Blick in den Hafen geworfen haben, änderten wir jedoch schnell unsere Pläne, der ist wirklich sehr klein und eng und zudem voll mit Touristenbooten. Also ankerten wir um die Ecke, vorm Stadtstrand auf 3 Meter Tiefe und sandigem Grund. Der Anker hält, die Crew geht an Land, ich liege im Bett, trinke Tee und fühle mich immer noch ziemlich krank.

Wiederaufgebauter Ecke des Portikus – Apollon-Tempel in Side
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Ankunft in Alanya

24.05.2019 – Ankunft in Alanya, Türkei

104 Meilen und 28 Stunden nachdem wir in der Karpaz Gate Marina losfuhren, legten wir in der Marina von Alanya an. Die Überfahrt war mal wieder mittelmeerentsprechend gemischt. Anfangs hatten wir zu wenig Wind, dann ab dem frühen Nachmittag eine schwache Brise aus Ost, die ausreichte, um unsere Kalibu gemütlich mit 3-5 Knoten voran zu schieben. In der Nacht schlief der Wind jedoch fast gänzlich ein. Das Barometer fiel im Laufe meiner Nachtwache um 8 hPa. Es begann sogar leicht zu regnen. Wir motorten den Rest der Strecke, weil für die darauffolgenden Tage Starkwind aus West vorhergesagt war.

Blick in den Stadthafen von Alanya

ohne Worte, weil sprachlos …

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Ankunft auf Zypern

19.05.2019 – Geradewegs … 200 nautische Meilen nach Nord, entlang der israelischen, libanesischen und syrischen Küste und wir sind in Zypern angekommen.

ein letzter Blick auf die Küste von Israel bei Windstärke 0

Das Mittelmeer machte seinem Ruf alle Ehre. Obwohl der Wetterbericht ( GFS und ECMWF ) eine relativ konstante West, Süd-West Brise zwischen 10 und 20 Knoten vorhersagte, waren wir vornehmlich damit beschäftigt die Segel rein oder raus zu lassen. Erst gab es null Wind, dann für ein paar wenige Stunden fast perfekte Windverhältnisse, bis sich ein sehr unangenehmer Schwell mit sich kreuzenden Windwellen überlagerte, die unsere Segel selbst bei 15 Knoten zum wilden hin- und her schlagen brachten, um dann wieder komplett einzuschlafen. Motor an, Motor aus, Segel rein, Segel raus, Wind an, Wind aus, so ging es die ganzen zwei Tage. Die bereits erwähnte recht konfuse See hat unserem Großsegel jedenfalls den Rest gegeben, vom wilden Schlagen löste sich eine Naht im Kopfbereich auf  und beim Wechseln des Segels ( fast alles ist bei den meisten Weltumseglern doppelt vorhanden, auch die Segel ) stellten wir dann fest, dass auch das hintere Schothorn ganz schön porös geworden ist. Das wars dann mit dem Segel. Es wird wohl einem zweiten Leben zugeführt werden müssen, ein paar schöne Seesäcke für die Kinder vielleicht… mal sehen.

unser ziemlich ausgeleiertes kaputtes Großsegel

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Mittelmeer, la Méditerranée, the Med, … Akdeniz hier sind wir!

05.05.2019 – Den Klauen des Roten Meeres entkommen und wie wir im Eiltempo durch den Sueskanal geschleust wurden und auf viele erstaunte Gesichter in Israel treffen.

Auf Wiedersehen Ägypten.

Am Freitagabend kommt ein Pilotboot, welches grösser ist als Kalibu, längsseits und Mohamed, unser zweiter Pilot im Sueskanal, springt bei ca. 3 Knoten Fahrt rüber. Bier für die Freunde und Bakschisch hat er dabei. Kurz darauf erreichen wir nämlich das Mittelmeer, wir setzen Segel und sind glücklich. Die Luft ist frisch, die Nacht klar und kalt. wir nehmen Kurs auf Israel. Es war die wohl schnellste Sueskanalpassage, die man mit einem kleinen Sportboot schaffen kann.

Thomas im Sueskanal, die grossen Frachter kommen uns sehr nahe

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In der Wüste von Nubia

23.03.2019 – ein Nachtrag aus dem Roten Meer:: Wie es ist im Roten Meer zu segeln und von unglaublichen Mondnächten und einzigartien Landschaften

Kalibu in der Marsa Inkfeinal nördlich von Suakin

19.03.19 /// Wir verlassen Suakin mit dem ersten Tageslicht und zusammen mit Koza und Mäander. Unser Ziel sollte das etwas nordöstlich von Port Sudan liegende Riff Sanganeb sein.
In der Nacht regte sich kein Lüftchen, was bedeutet, dass so gegen 9:30/10:00 Uhr Nordwinde der Stärke 10, im Laufe des Tages ansteigend auf 16 Knoten und nach NNO drehend, zu erwarten sind. Wir segeln mit Motorunterstützung erst einmal zwischen dem Festland und dem vorgelagerten Riff entlang, um bei der Durchfahrt nach Port Sudan, die wir so gegen 11:00 Uhr erreichen, Kurs auf Sanganeb zu nehmen. Natürlich müssen wir kreuzen und würden wir ins nur auf unsere Segel verlassen, würden wir selbst die 90 Grad nicht schaffen. Kalibu klatscht in jede Welle, verliert an Fahrt, 1, 2, 3 mal und die Fahrt über Grund ( FüG ) geht runter auf 1-2 Knoten. Selbstredend so kann man keine Höhe gewinnen. Zumindest auf dem Schlag nach Nord-Ost muss der Motor zur Unterstützung mitlaufen. Mäander zieht es vor den nächsten Ankerplatz anzulaufen. Wir kämpfen uns in mehreren Kreuzschlägen voran, sind dann aber von dem Riff als Ankerplatz für die Nacht nicht überzeugt. Die Sonne steht ungünstig, mann kann die Riffe, durch die man durch müsste nicht erkennen und wir haben gehört, dass eine der Segelyachten, die wir in Galle getroffen haben, aufgegeben werden musste, weil sie auf einen Unterwasserfelsen aufgelaufen ist.  Nicht hier, sondern etwas weiter nördlich, aber trotzdem. Dazu muss man wissen, dass die Karten, die die Segler nutzen aus der Kolonialzeit stammen, irgendwie zusammengestückelt wurden und in grossen Teilen unvollständig sind. Der nächste geschützte Ankerplatz, die Marsa Inkfeinal, liegt rund 70 Meilen im Norden. Wir „Motorsegeln“ die Nacht durch und erreichen die Marsa mit den ersten Sonnenstrahlen. Die Marsa ist durch mehrere vorgelagerte Riffe gut geschützt und vom Ankerplatz hat man einen wunderschönen Blick über eine Küstenebene zu den Bergen der Wüste Nubia. Die Nacht war „kalt“, nur noch 19 Grad, und das Wasser hat auch nur noch 25 Grad. Da muss man sich erst mal wieder dran gewöhnen. Wir haben unsere Decken wieder ausgepackt, um uns nachts warm zu halten.

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Zurück auf Los

19.04.2019 //// Das Rote Meer fordert seinen Tribut, wir haben einen Defekt im Rigg entdeckt. Und wir besuchen die TU Berlin.

Das war doch eine Ereigniskarte im Monopoly-Spiel? Wir müssen natürlich nicht ganz auf Los zurück, jedoch blieb uns keine andere Wahl, als zur nächst gelegenen Marina zurück zu segeln. Wir haben, nachdem wir vier Tage bei 25 bis 32 Knoten Wind ausgeharrt hatten, einen Riss in einem Terminal der Wanten entdeckt. Das Rote Meer mit seinen hohen steilen Wellen und der ständige Gegenwind fordern ihren Tribut. Das Material wird müde. Und da wir noch 150 windreiche Meilen vor uns haben, bis nach Suez, wollen wir kein Risiko eingehen. Wer will schon seinen Mast verlieren.
Die nächste Marina befindet sich in el-Guna, 16 Meilen südlich von Point Bluff. Hier angekommen, drängt sich das oben erwähnte Monolpoly-Spiel unvermittelt als Vergleich auf. Nicht wegen der „Drei Schritte zurück“, sondern weil es sich um eine weitere artifizielle Wüstenstadt handelt. Dieses Mal jedoch sehr viel grösser, teurer und luxuriöser als Port Ghalib. Der „Arabische Frühling“ und die darauf folgende Staatskrise haben das Wachstum etwas gebremst, überall sind Bauruinen zu sehen, die sich im trockenen Wüstenklima ganz gut halten. Jedoch scheinen viele viel Geld zu verdienen und wenn man Geld hat, ist dies ein angesagter Ort. Nur komisch, dass die TU-Berlin, an der ich ab Herbst wieder arbeiten werde, ausgerechnet hier einen Partner-Campus besitzt??
In unserem Pilothandbuch waren 15$ für die Nach vermerkt. Thomas stellt im Marinabüro dann fest, es sind heute 120$ und die Marina ist total ausgebucht. Wir reservieren umgehend einen Platz in einer noch weiter südlich gelegenen Marina.
Und wünschen unseren Lesern alle viele viele Ostereiner und ein schönes Osterfest.

Thomas hängt am Mast und baut das provisorisch reparierte Teil zusammen mit der Unterwante wieder ein – im Hintergrund sieht man die „Pferdchen tanzen“, es blässt mal wieder mit 25 Knoten, die Kitesurfer freuen sich

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Ich hatte einen Traum

15.04.2019 //// Von Starkwind, den Unbilden des Segelns im Roten Meer und von einer wunderbar reichen Unterwasserwelt

Ich hatte einen Traum. Wir liegen nachts bei ca. 25 Knoten Wind an einer Boje im Süden der Insel Bluff, die zusammen mit der Insel Shadwan den Übergang des Roten Meeres zur Strasse von Gubal markiert. In meinem Traum liegen vor uns, direkt an der Riffkante der Insel, sozusagen zwischen Riff und unserer Boje, fünf dreistöckige, etwa 25-30 Meter lange, im Vergleich zu Kalibu überdimensionale Tauchboote. Der intensive Traum ist auf die unruhige Nacht zurückzuführen, die wir zum Glück nicht draussen im Verkehrstrennungsgebiet Richtung Sues verbrachten, sondern, einer glücklichen Eingebung am Vortag folgend, an ebendieser Boje. Beruhigt verkrieche ich mich nach einem ersten Kontrollrundgang am frühen Morgen wieder ins Bett. Keine fünf, es sind nur zwei Schiffe, die rechts neben uns liegen. Die beiden, die gestern Abend schon da waren und zu später Stunde einen Nachttauchgang einlegten.

bunter Korallengarten mit vielen Fischen und Schildkröten

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In Port Ghalib angekommen

 

Kalibu ist in Port Ghalib angekommen :-)) Zwei Tage vor der Einfahrt in diese Marina ging unsere Salzwasserpumpe kaputt. Wir sahen uns schon unter Segel in den Hafen einlaufen, aber zum Glück hatte Thomas die Idee den Motor mit der Pumpe des Wassermachers zu verbinden und dadurch zu kühlen. Das reichte dann gerade so, um bis zum Quarantäneanleger zu kommen. Der Hafenmeister hätte uns unter Segel nicht rein gelassen. Er war schon in Sorge, als wir an der Ansteuerungstonne die Segel noch oben hatten und befahl uns über Funk, sofort diese einzuholen. Weiterlesen

Von ehemals stolzen Handelshäfen in traurigem Zustand – Suakin

//// Wenige Tage später, am 13.3.19, erreichen wir Suakin (auch Sawakin genannt) im Sudan.

 

In Suakin ist Wasser knapp und so ist das kleine alte Hafenbecken ein magnetischer Anziehungspunkt – nicht nur für die Fischer, sondern auch für die Männer, die sich vorm Gebet hier waschen; für die Frauen, die hier baden und Wäsche waschen und einfach nur zum Spass oder zum flanieren

Wir sind vorgewarnt, John von der Ladoga schrieb uns, dass es der trostloseste Ort seiner jetzigen Segelreise gewesen wäre. Gemeinsam mit der türkischen Segelyacht Koza steuern wir zwischen den Riffen durch in die enge Einfahrt des Seehafens von Suakin, hinter uns nähert sich bedrohlich schnell ein Cargoschiff, neben uns legen die Fähren nach Mekka ab, vor uns sehen wir die in Ruinen liegende Altstadt aus osmanischer Zeit, die auf einer der heutigen Stadt vorgelagerten fast runden Insel liegt. Um in den inneren Hafen zu kommen, muss man ganz dicht an dieser Insel vorbei. Ausnahmslos alle Gebäude sind zerstört, da die Stadt im 19. Jhd. hart umkämpft war. Nachdem der Handelshafen 1904 nach Port Sudan verlegt wurde, bestand keine Notwendigkeit mehr die Häuser wieder aufzubauen. Die Korallenblöcke, aus denen die Häuser gebaut waren, sind offensichtlich nicht so einfach wiederzuverwenden, niemand räumt sie weg. Wahrscheinlich sah Berlin Mitte direkt nach dem 2. Weltkrieg so ähnlich aus.

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Von ehemals stolzen Handelshäfen in traurigem Zustand – Massawa

März 2019 //// Weiter geht es für uns entlang der grossen Handelsrouten, ab jetzt im Roten Meer. Heute fahren die Supercontainerschiffe natürlich non-stopp vom Sueskanal durch bis zum Indischen Ozean und dann zu den individuellen Zielen. In der Geschichte jedoch lagen auf dem Weg, ebenso wie in der Strasse von Malakka, einige wichtige Handelshäfen.

In Eritrea ist dies Massawa (auch Massaua oder Mitsiwa genannt, das wir am 5.3.19 erreichen), ein strategisch wichtiger und bis in die Neuzeit umkämpfter Hafen. Dieser war lange Zeit der größte und sicherste Hafen im Roten Meer. Nur, im Gegensatz zu den sehr gut erhaltenen Altstädten in Galle, Malakka und anderswo, bietet die Altstadt ein trauriges Bild. Viele Häuser verfallen langsam aber sicher, andere sind nur noch ein Trümmerhaufen und nur wenige wurden Instand gehalten. Das ist um so erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass die Mehrheit der Häuser noch bewohnt ist, irgendwie, wahrscheinlich ohne Küche und sanitäre Anlagen, denn die Frauen kochen auf Holzfeuern in den Strassen.

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