06.09.2017 //// Nun hält uns nichts mehr hier im Maupiti Atoll, Wind und Welle sind moderat und seit gestern fahren die Fischer wieder raus aufs Meer. Also verabschieden wir uns von den drei Yachten, die hier sind, zwei deutsche Schiffe und die Mouss. Alle bleiben diese Saison in Französisch Polynesien, aber wir wollen ja noch viel weiter nach Westen. Wie erwartet rasen wir durch den Pass, werden von der Strömung im Nu raus gespült. Anfangs können wir auch noch ganz leidlich segeln, aber bald schwächelt der Wind und am nächsten Morgen bleibt uns nichts anderes übrig, als die „Dieselgenua“ zu hissen. Mit Blick auf die Wetteraussichten, die keine Besserung versprechen, entscheiden wir uns dann im nur 85 Meilen süd-westlich von Maupiti liegenden Mopelia Atoll noch einen letzten Stop einzulegen, bevor wir Französisch Polynesien verlassen.
Immerhin war Mopelia ja mal ganz kurz eine Deutsche Kolonie 😉 oder sagen wir mal so, der gute Graf von Luckner hat sie als solche deklariert, als er dort, nach der Strandung des Hilfskreuzers SMS Seeadler auf dem Aussenriff, Unterschlupf fand. Das geschah vor genau einhundert Jahren, am 2. August 1917. Der Dorfchef, Marcello, hat sich jedenfalls gewundert, warum nicht mehr Deutsche vorbeikamen, um dieses Ereignis zu würdigen und zu den wenigen noch verbleibenden Wrackteilen der SMS Seeadler herunter zu tauchen. Wie es in Polynesien Sitte ist, haben wir uns bei ihm, dem Chef, am folgenden Tag mit einem kleinen Gastgeschenk angemeldet und um Erlaubnis gebeten in „seinem Atoll“ zu ankern. Im Gegenzug wurden wir am gleichen Tag zum Abendessen am Strand eingeladen. Weitere Geschenke wurden ausgetauscht, wir erhielten jeder eine Muschelkette und steuerten Wein, Nachtisch und Früchte zum Abendessen bei. Mit meinem leidlichen Französischkenntnissen kam sogar eine richtige Unterhaltung zu Stande an deren Ende Marcello dann mit einer sorgfältig verpackten Maschinenschraube rausrückte. Der Traktor der Kopra-Kooperative des Atolls war wohl defekt und er brauchte eine neue längere Schraube. Thomas versprach sein Lager zu durchsuchen und verabredete sich am nächsten Morgen um 6 Uhr zum gemeinsamen Fischen am Aussenriff.
Kaum zu glauben, aber auch das, 7 Tage Ostseewetter, gibt es in der Südsee. Seit wir hier im kleinen Maupiti Atoll angekommen sind stürmt, windet und regnet es. Die Fischer können nicht raus fahren, weil die Welle im Pass viel zu hoch ist. Der Taucher musste aus dem gleichen Grund seine Termine absagen und wir sind ebenfalls handlungsunfähig. Auf den Berg zu steigen lohnt nicht, der ist in den Wolken verschwunden. An Land zu kommen ist schon ein kleines Abenteuer. Meist endet es mit einer kräftigen Meerwasserdusche. Erst Anfang nächster Woche ist Besserung in Aussicht. So nutzen wir die Zeit, um kleine Reparaturen durchzuführen. Zoë hat eine neue Kinderfahne entworfen und genäht. Ich habe meinen ersten Käfer im Proviant, in den Sonnenblumenkernen, entdeckt. Kann man wohl nicht verhindern. Nudeln sollen am häufigsten betroffen sein, wurde mir von anderen Seglern berichtet. Daraufhin habe ich die betroffenen Sonnenblumenkerne kurzerhand geröstet. Die Kinder üben kräftig auf den stand-up Paddelboards der Mouss, die wir hier überraschend wiedergetroffen haben. Trotzdem langsam wird es langweilig, zumindest für uns. Nur die Kitesurfer sind glücklich, haben sie doch ideale Bedingungen, eine ausgedehnte Sandbank und viel Wind.
Maupiti ist das kleine beschauliche Nachbaratoll von Bora Bora. Hierhin verirren sich nicht allzu viele Segler, weil der Pass einen schlechten Ruf hat. Wenn der meist aus Süden kommende Pazifikschwell die 2 Meter Marke überschreitet, wird es ungemütlich, ab 2,5 Meter ist der Pass in der Regel unbefahrbar. Die Lagune wird dann voll gespült mit Wasser, das nur durch den schmalen, nach Süden offenen Pass raus kann. Zudem steht der Schwell direkt gegen diese starke Strömung.
So gehört auch unsere Einfahrt in das Atoll zu denen, die uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden. Schon in 6 Meilen Entfernung waren die brechenden Wellen vor und neben dem Pass deutlich zu erkennen. Dort angekommen, musste Kalibu erst einmal in die richtige Ausgangsposition gebracht, das Segel geschiftet und der Motor gestartet werden. Im Revierführer wird von 6-Knoten auslaufendem Strom berichtet, also braucht man wahrscheinlich beides, Segel plus Motor, um Kalibu ins Atoll rein zu manövrieren. Der Pass ist recht schmal, aber deutlich mit Barken markiert. Auch ohne Barke hätte man ihn nicht verfehlen können. Die Brandung auf dem beidseitig angrenzenden Riff war wirklich gewaltig und dazwischen waren deutlich die Eddies zu erkennen, die sich aufgrund des auslaufenden Stroms gegen Wind und Welle unweigerlich bilden. Die Kinder kontrollierten für Thomas die Peilung, ich unsere Position auf der Karte. Kalibu surfte kurz auf einer Welle und kämpfte sich dann mit Segel und kräftiger Motorunterstützung gegen die Strömung voran in die azurblaue Lagune.
Wir saßen gerade beim Matheunterricht, als es passierte. Bamm! Roarrr! Sofort springe ich auf und renne nach draußen. Das erste was ich sehe, ist das Dinghy. Es schwimmt falsch rum auf dem Wasser. Ich kann die weiße Schraube unseres neuen YAMAHA Außenborders sehen, die unheilverkündend in den Himmel ragt. „Papa!“ rufe ich entsetzt. Papa wollte nämlich an Land, zur Post fahren, um ins Internet zu gehen. Zum Glück ist ihm nichts passiert. Er schwimmt, seinen gelben Rucksack auf den Schultern, hinter dem Dinghy hervor. Und er braucht die Badeleiter. Sobald die drin war, steigt er aus dem Wasser, nimmt seinen Rucksack ab und leert seine Taschen. Ein paar Meter hinter dem umgekippten Dinghy sehe ich die Pinnenverlängerung. Sie treibt ab. Sofort ist Leo da und springt mit einem Satz ins Wasser, dem Stück Plastik hinterher. Wir versuchen das Dinghy wieder aufzurichten, was extrem schwer ist – nicht nur im übertragenen Sinn ; – ) – weil sowohl der Motor als auch Benzintank und Anker noch drin sind. Wir binden eine Leine an den linken äußeren Griff und Mama zieht vom Boot, Papa und Leo drücken vom Wasser. Und- Es klappt nicht. Erst als Sam und Margot von der SY Margot kommen und uns helfen, schaffen wir es das Dinghy wieder richtig herum zu drehen. Super nett von ihnen, finde ich. Nachdem Leo auch noch den Müll rettete, der ebenfalls beim knock-down abgetrieben war, verabschieden sie sich und Papa nimmt den Motor raus, um ihn sauber zu machen. Und tatsächlich: ein paar Stunden später braust unser Dinghy wieder durch die Bucht. Mal wieder gut gegangen : – ) ENDE Zoë 1.9.2017
To begin with everybody pretends you can swim with manta ray in Bora Bora but there are no more manta rays. This is due to the large building activity which took place in the past years on the east side of the atoll. One luxury resort next to the other. Most motus are now occupied by big hotels – in some you pay more than 1.000 Euros per night – and one is not welcome to visit. We tried. The mooring of our dinghy would have cost 25$ per person, drinks in the bar not included. They make it plain, outsiders are not welcome!
Still we had a nice time here. Unexpectedly the YAHOO which we haven’t seen for a while turned up and we extended our stay here. With Jean-Loupe and Marianne we dived a couple of times. Still in the hope to meet one or two of these majestic species. The corals were beautiful but no manta.
This is true when ones intention is to conquer Mont Rotui, the prominent hilltop between Cooks Bay and Opunohu Bay, which locals just call Shark-Tooth. The summit raises just about 900 meters above sea level but the way up is quiet challenging. Starting in thick scrub the path leads over the hill ridge and soon becomes very steep. Eventually it opens up and offers spectacular views over the beautiful Opunohu Bay and the northern lagoon. To cut a long story short, we did not make it all the way up. After a bit more than 500 meters in altitude, the last 100 meters we were climbing with all fours, I felt too uneasy to proceed further up because from there on the ridge turns into a thin line and the mountain falls away sharply on both sides.
//////// Kalibu was moored on a sandbank in front of the Vaipeu reef, in the company of about 30 other boats. First we had the impression that this most popular anchorage is fairly exposed to the prevailing winds, but as it turned out, we were mistaken. Rick, who was sailing north at the time towards Huahini, told us later that he had one of his roughest rides with up to 40 knots of wind while we encountered only an occasional gust which could as well have been a katabatic wind from the high mountains.
//////// The bizarre mountain range of Moorea still indicates clearly what was the crater of the volcano. Today it opens towards the north where Opunohu Bay and Cooks Bay are located. The fertile valley in the former crater is full of lush tropical vegetation with many pineapple plantations in between. These pineapples are delicious and no comparison to those, one can buy in German supermarkets. //////// Half way up at the wall of the crater there is a Belvedere located which we laboriously reached with our bicycles. Meaning we pushed them the narrow serpentines up and tested our smoking brakes 😉 on the rapid way downhill. From here we had a beautiful view over both bays and the surroundings. This pleasure was spoiled a bit by the mob of quad-driving tourists, all with a local guide, a doubtful amusement in my opinion. But obviously tourism is the main source of income of the island. In one of the luxury hotels one can stay out in the turquoise lagoon in a bungalow with glass floors for $ 500-700 per night. Swimming with the rays and sharks, which are being attracted by regular feeding, most likely not included.
//////// Free of charge we relocate Kalibu together with Stepke, Sabine, Rick, Cindy and Geert close to the spot where the sharks and rays are being fed. So far we have encountered plenty of sharks but no rays close by yet. The spectacle which we witnessed afterwards was unbelievable. Parents with a baby swimming together with sharks in the lagoon! No further comment from my side. //////// The rays however are exceptionally approachable and responsive and it is hard not to appreciate the magic of the moment. They are almost as smooth as velvet. Still a bitter aftertaste remains.
//////// Saying goodbye to Moorea was a bit hard. With five of the boats on the anchorage we had spent many pleasant hours in the past month. Not all will sail west as we intend to do. Some because they want to spend a second season in French Polynesia. Others, like for example Abraxas with whom we sailed through the „Canales of Patagonia“, because unavoidable repair jobs mess up their timeline. //////// Last but not least, irrespective of the name-giving James Cook did not stay in Cook Bay but in the adjacent Opunohu Bay. There he built a gangplank to the land because the Endeavour was invested by rats and cockroaches and he was hoping that the rats would desert the ship this way. They didn’t. Instead the locals stole a goat and he repayed the theft by burning down their war-canoes. This led to a considerable setback in the ongoing conflict with the neighboring Tahiti. All but not a lucky intrusion.
//////// DEUTSCH ////////. Moorea ein Klettereldorado! …. zumindest wenn man sich vornimmt den Mont Rotui zu erklimmen. Das ist die markante, von Einheimischen als Haifischzahn bezeichnete Bergspitze zwischen der Cooks Bay und der Opunohu Bay. Diese ist zwar nur knapp 900 Meter hoch, der Weg dorthin hat es aber in sich. Er führt anfangs durch dichtes Gestrüpp entlang eines stetig steiler werdenden Grates, der alsbald den Blick auf die wunderschöne Opunohu Bay und das nördliche Riff frei gibt. Um es kurz zu machen, wir haben nicht sehr viel mehr als 500 Höhenmeter geschafft. Die letzten 100 Höhenmeter überwiegend mit allen Vieren kletternd, rechts und links jeweils steile Abgründe, da wurde es mir mulmig im Bauch und ich habe mich geweigert weiter zu klettern. Mit Kalibu ankerten wir, zusammen mit dreissig anderen Booten, auf der Sandbank vor dem Riff Vaipeu. Die erschien uns erst zwar als sehr exponiert, aber es stellte sich später heraus, dieser Eindruck täuscht. Wie uns Rick mitteilte, der während wir dort lagen nach Huahini segelte, wehte es draußen mit bis zu 40 Knoten aus Süd-West und wir merkten nichts. Die ein oder andere 20-Knoten Böe schaffte es über den Berg, hätte aber auch ein thermischer Fallwind von den umgebenden Bergen sein können.
//////// Die bizarre Bergformation Mooreas lässt noch deutlich den alten Vulkankrater erkennen, der sich heute nach Norden hin öffnet, dort wo die Opunohu Bay und die Cooks Bay einschneiden. Das fruchtbare Tal, im ehemaligen Krater, ist dicht bewachsen mit tropischen Pflanzen und es werden vor allem Ananas angepflanzt. Diese sind vorzüglich! Kein Vergleich zu Deutscher Supermarktware. Am ehemaligen Kraterrand befindet sich ein Belvedere, den wir mit dem Fahrrad erklommen, d.h. wir schoben die Räder, unter ständigem Gezeter von Zoë, die engen Serpentinen hoch und testeten unsere qualmenden Bremsen 😉 bei der rapiden Abfahrt. Von dort oben hat man einen wunderschönen Blick über beide Buchten und den umgebenden Kraterrand. Nur etwas wurde unser Vergnügen durch die Horden von quadfahrenden Touristen gestört, die ausschließlich mit lokalem Führer unterwegs sind, ein zweifelhaftes Vergnügen finde ich. //////// Aber der Tourismus ist offenkundig die Haupteinnahmequelle der Insel. Im Luxushotel kann man für 750 $ plus pro Person pro Nacht in einem Bungalow mit Glasboden über dem türkisfarbenen Wasser der Lagune nächtigen. Das Streicheln der Rochen und das Schwimmen mit Haien, die natürlich angefüttert werden, muss wahrscheinlich extra gezahlt werden.
//////// Unentgeltlich verlegen wir uns zusammen mit Stepke, Sabine, Rick, Cindy und Geert in die Nähe der „Fütterstelle“. Haie haben wir ja schon ausreichend gesehen, aber Rochen bisher erst einmal aus der Nähe. Das Spektakel, das uns dort erwartet, ist unglaublich. Eltern mit Baby zusammen im Wasser mit Haien. Weitere Kommentare zu Baby mit Hai spare ich mir. Die Rochen jedenfalls sind extrem zugänglich und man kann sich kaum dem Zauber entziehen. Sie fühlen sich fast schon samtig weich an. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt trotzdem.
//////// Der Abschied von Moorea fällt am Ende etwas schwer. Mit fünf der hier vor Anker liegenden Boote haben wir in den letzten Monaten viele schöne Stunden verbracht. Nicht alle werden weiter nach Westen segeln, manche weil sie einfach eine zweite Saison in Französisch Polynesien verbringen wollen. Andere, so auch die Abraxas, die mit uns die patagonischen Kanäle durchquerte, weil anstehende Reparaturen den Zeitplan durcheinander bringen. ////////. Last but not least, ungeachtet der Namensgebung James Cook hat nicht in der Cook Bay geankert, sondern in der benachbarten Opunohu Bay. Dort hatte er einen Steg vom Schiff zum Land bauen lassen, in der Hoffnung, dass die Kakerlaken und Ratten, die die Endeavour bevölkerten, sich davon machen würden. Taten sie natürlich nicht, stattdessen hatten Einheimische eine Ziege gestohlen und er vergalt es ihnen, indem er deren Kriegskanus anzünden ließ, was zu einem nicht unerheblichen Rückschlag in den damaligen Auseinandersetzungen mit dem benachbarten Tahiti führte.
Heute Morgen gab es keine Schule. Und zwar weil MaPa und ich in den Perlenladen gehen wollten, um die Perlen bohren zu lassen, die wir auf den Gambiers von Erik gekauft haben. Nachdem Papa noch schnell irgendwas am Windgenerator repariert hatte, ging es los. Gestern waren wir schon mal da gewesen, also wussten wir, wo wir hinmussten. Mit dem Fahrrad waren wir recht schnell da. Die Leute im Laden waren supernett und ließen uns die Räder im Hinterzimmer -Staff only- abstellen. Hierzu mussten wir die öligen Fahrräder an den beleuchteten Vitrinen mit dem wunderschönen und superteurem Perlenschmuck vorbeischieben. Unser Weg führte uns einen Stock höher. Dort werden die Perlen gebohrt. MaPa entschieden sich schnell für eine einfaches feines Stahlseil. Wir durften zusehen, wie die Perlen gebohrt wurden. Es ging ziemlich schnell. Schon waren die Ketten fertig und wir wieder an Bord. Dort hatten sich Papa ( der schon vorgefahren war ) und Leo schon aufs Ablegen vorbereitet. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um uns von Frank von der SY Liebelei zu verabschieden. Dann lag Papeete hinter uns. Nach zehn Tagen verabschieden wir uns von Tahiti. Nach drei und einer halben Stunde fahren wir in Moorea in die Bucht Opunohu ein. Und, die Abraxas liegt da! Welch eine freudige Überraschung. Nach einigem hin und her entscheiden wir uns auch vor dem Strand zu ankern, wo die meisten anderen Segler liegen. Sogar ein Trimaran und ein Rennboot liegen hier. Auch eine Luxus Yacht, die wir schon in Papeete gesehen hatten; die ‚Felix‘. Plus ein Kreuzfahrtschiff, das aber noch bevor die Sonne untergeht, weiter fährt. Kaum ist der Anker gefallen, kommen Cindy und Gerit vorbei, um uns zu begrüßen und zu einem Sundowner am Strand einzuladen. Aber vorher musste unser neuer Anker, ein fünfundzwanziger Rocner, noch abgeschnorchelt werden. Scheint zu halten. Gegen fünf geht es mit einem Abstecher zu Stepke Richtung Strand. Und hier sitze ich nun und höre Wolfram von der SY Bora zu, wie er für uns Musik-mit Gesang!- macht.
Tahiti entpuppt sich als Wanderparadies, die fast runde Hauptinsel mit ihren bis zu 2.240 Metern hohen Bergen ist durchzogen von tiefen Schluchten mit dichter tropischer Vegetation, wilden Flüssen und rauschenden Wasserfällen. Wir kämpfen uns auf den immerhin 2.066 Meter hohen Aora’i hoch, schaffen aber die letzten 300 Höhenmeter nicht mehr. Dunkelgraue Wolken kündigen eine tropischen Regenschauer an und wir sind zudem eh ziemlich geschafft.
Die zu erledigenden „maintenance-jobs“ halten uns ganz schön auf Trab. Einiges kann erst in Neuseeland in Angriff genommen werden, z.B. die Erneuerung unserer Kühlbox. Der Techniker war ganz entzückt, als er den fast 30 Jahre alten Kompressor sah, schreckte aber gleich zurück, als wir anfragten, ob er das System denn erneuern würde. Zu viel Arbeit! Die Batterien sind zum Glück nach der fachlichen Beratung von Herrmann von der SY Lyra wieder in einem akzeptablen Zustand. Die Solarpaneele, die in den Gambiers beschädigt wurden, konnten wir ersetzen. Die sind hier sogar deutlich günstiger, als in Deutschland, chinesisches Fabrikat. Für den Windgenerator bekamen wir die Halterung geschenkt, es fehlt aber noch ein kleines Plastikteil, das vom Squall weggeweht wurde, Lieferzeit etwa 3 Wochen. Das ist zu lang. Ausserdem stellte Thomas nach einem weiteren frustrierenden Basteltag abschliessend fest, dass auch die Elektronik durchgebrannt ist. Hat ganz schön geweht in den Gambiers. Unseren Anker haben wir ergänzt durch einen weiteren Hauptanker. Wir brauchen nach Angaben des Herstellers Rocna einen 25 kg Anker, hätten aber gerne den nächst grösseren gekauft. Allein um nachts ruhiger zu schlafen. Der war aber grad ausverkauft und nicht in der aktuellen Lieferung des Händlers dabei. Also sind wir bei den 25 kg geblieben und werden bei schlechtem Wetter einen Tandem-Anker ausbringen. Beim Hauptsegel musste das gesamte Achterliek erneuert werden. Das ist bei einem Rollsegel, der Teil, der durch den Schlitz auch in eingerolltem Zustand immer Sonne abbekommt. Und die ist wirklich unerbittlich!
Ach ja, nicht zu vergessen, ein Einkauf stand auch noch an. Unser Proviant muss nun bis Neuseeland reichen. Ausserdem, so leckeren Käse wird man ganz sicher in nächster Zeit nirgends mehr bekommen. Kalibu ist jedenfalls wieder gut gefüllt mit frischem Obst – die Mangos sind mittlerweile reif, sehr lecker – Gemüse und etwas Fleisch aus Neuseeland. Die einschlägigen Reiseführer raten zwar davon ab, sich in Französisch Polynesien zu verproviantieren. Das kann ich jedoch ganz und gar nicht nachvollziehen. Erstens sind die Grundnahrungsmittel -Mehl, Zucker, Hülsenfrüchte, Nudeln, Reis, Trockenmilch- nur unwesentlich teurer als in Deutschland. Und wenn man lokales Obst und Gemüse wählt, ist das hier in Tahiti durchaus bezahlbar. Das Angebot an Konserven ist vielfältig und es gibt sogar akzeptable Fertiggerichte im Glas eingemacht zu kaufen. Eingemachte fertige Gerichte sind sonst nicht so meine Sache, aber da ich mit dem pazifischen Wellenchaos so meine Probleme habe, landeten davon auch ein paar als „Notration“ im Einkaufskorb. Ob es nun die wohlklingenden französischen Namen waren oder die Aussicht auf mögliche 3+++ Meter Wellen, …??
Am Ende haben wir jedenfalls von Tahiti gar nicht so viel gesehen. Einmal rum auf der Route de Ceinture, einmal hoch auf den Aora’i, einmal ins Musée de Tahiti und sonst viel Arbeit und Organisation. Den Je Truck, Pick-Ups die für den öffentlichen Transport umgebaut wurden, haben wir vermisst. Wurde die verboten oder sind grad Ferien? Wir wissen es nicht.
Zum Glück bietet die zentral gelegene Stadtmarina immer wieder neues. Jeden Tag kommen Scharen von traditionellen Auslegerkanus vorbei; nette Roulettes sind nur 5 Gehminuten entfernt, das sind pop-up Restaurants, die von chinesischen Nudeln bis hin zu französischen Crepes alles anbieten; jeden Tag gibt es interessante Schiffe aller Art zu bestaunen. Auch hier können wir den Reiseführern, die wenig gutes über die Stadtmarina äussern, ganz und gar nicht folgen. Wir liegen hier sehr zentral gegenüber von einem neu angelegten Uferpark, der Service ist korrekt, die Preise sind akzeptabel.
Trotz alledem und vor allem wegen der vielen Reparaturjobs freuen wir uns auf die Weiterreise. Morgen geht es erst Mal zur Nachbarinsel Moorea, wo wie hoffen die ersten Buckelwale dieser Saison zu Gesicht zu bekommen.
30.07.2017 um 4:40 Uhr ist das Leuchtfeuer von Point Vénus, die Nordspitze von Tahiti, klar und deutlich in der recht windigen dunklen Nacht am Horizont zu erkennen. Hier hat Kapitän James Cook 1769 nach langer Fahrt durch den gewaltigen Pazifik sein Lager aufgeschlagen, um neuen Proviant an Bord zu nehmen und um die Kultur der kleinen Insel zu erforschen. Damit war der Mythos Tahitis und der Südsee geboren. Die Seeleute wurden von den Tahitianern mehr als freundlich empfangen und genossen die unverstellte Freizügigkeit der Insulanerinnen, die mit rituellem Sex und Fruchtbarkeitsritualen aufwuchsen. Die Eingeborenen kamen mit ihren Sitten und Gebräuchen Rousseaus Vorstellungen vom „natürlichen Menschen“, als jemand der nicht durch die Gesellschaft verdorben ist, recht nahe. Wie allgemein bekannt, wurden die Tahitianer dann trotz der offensichtlichen Bewunderung, von eben diesen britischen und französischen Seeleuten verdorben. Alkohol und bisher unbekannte Krankheiten setzten der Bevölkerung schwer zu. Kleine Notiz am Rande: die von den Seeleuten eingeschleppte Syphilis wurde von den Engländern „French disease“ und von den Franzosen „le mal anglais“ genannt, was versinnbildlicht, dass beide Nationen sich gegenseitig den schwarzen Peter für die Misere zuschoben. Den letzten Rest erledigte wahrscheinlich der Missionar William Ellis, der den König von Tahiti zum Christentum bekehrte und die einheimische Kultur verdammte. Das Betreiben der Missionare und später der französischen Kolonialregierung wirkt bis heute nach. So ist zum Beispiel der Genuss von Hundefleisch offiziell verboten, aber jeder Polynesier, den wir danach fragen, versichert uns, dass er natürlich den Hund, den unsere Kinder gerade streicheln, irgendwann verspeisen wird. Und überhaupt, hat sich Frankreich hier spätestens mit den Atomtests auf dem Mururoa Atoll, alles andere als beliebt gemacht. Die Polynesier, mit denen wir zu tun hatten, haben ihr Unbehagen ganz unverblümt zum Ausdruck gebracht. Nicht zuletzt trägt die eigenartige Steuerpolitik wenig zur allgemeinen Zufriedenheit bei. Es gibt in Französisch Polynesien keine Einkommensteuer, stattdessen werden alle Güter mit einer hohen Konsumsteuer belegt. Das bedeutet natürlich, dass die gut Verdienenden fein raus sind, im Verhältnis zu möglichen 40+ Prozent Einkommensteuer ist diese doch nur ein Klacks. Die vielen Wenigverdiener können sich aber die meisten Produkte gar nicht leisten. Sie sind nach wie vor Selbstversorger. Die würden aber auch in Frankreich kaum bis gar keine Einkommensteuer zahlen. Das Preisniveau ist derart hoch, dass selbst wir gut situierten Europäer hart am rechnen sind und immer wieder blass werden, wenn wir im Supermarkt die Rechnung präsentiert bekommen.
Was ist nun vom Mythos Tahiti geblieben? Papeete präsentiert sich als kleine, im Hafen durchaus gepflegte Stadt mit globalem Ambiente. Der internationale Flughafen bringt viele Touristen und nach den Autos zu urteilen, gibt es auch genügend Menschen, die davon finanziell profitieren. Der Rest der Insel lockt mit üppiger Natur, hohe Berge, viele Wasserfälle. Die müssen wir aber noch erkunden, sind wir doch erst einmal mit allen möglichen Reparaturjobs beschäftigt.
26.07.2017 //// Fakarava //// S 16°30.36′ – W 145°27.30′ ////. Gestern bei Sonnenuntergang gingen wir Anker auf, um uns weiter Richtung Westen zu bewegen. Fakarava ist von Tahanea eine bequeme Nachtsegeltour entfernt. Mit 15 Knoten raumen Wind segelten wir entspannt durch die sternenklare Nacht. Leider etwas zu langsam, denn wir kamen auch dieses Mal nicht passend zum Stillwasser an. Mit Blick auf den mittlerweile dunkel grau gefärbten Morgenhimmel, entschieden wir es trotzdem, also trotz voraus berechneten 3,7 Knoten Gegenstrom zu versuchen. Wie zu erwarten türmten sich die konfusen Wellen vor der Einfahrt in den Pass bedenklich auf; Strom gegen Wind halt. Der Gegenstrom setzte aber erst so richtig ein, als es deutlich flacher wurde und wir schon fast in der Lagune drin waren. Mit Segel und Motorunterstützung passierten wir den Pass problemlos, mit 7 Knoten durchs Wasser und ca. 3 bis 4 Knoten über Grund. //// Das Atoll Fakarava ist, genauso wie die letzten beiden Atolle, die wir besuchten, eine Lagune, die von einem ringförmigen Korallenriff umgeben ist. Das Riff bildet vor allem im Norden eine Reihe von sehr schmalen Inseln, hier Motus genannt. Diese sind nicht nur sehr schmal und lang, sie erheben sich auch kaum aus dem Wasser. So hat man dann in der Lagune gleich viel Wind wie draussen, nur der Pazifikschwell „bleibt draussen“. Konkret bedeutete das für uns heute morgen, dass wir bei Windstärke 5 an einer Boje anlegen mussten. Unser beispielhaftes Manöver 😉 trug zur allgemeinen Unterhaltung der anderen Boote bei. Ich schaffte es zwar beim ersten Anlauf die Boje mit unserem Bootshaken zu fassen, aber in dem Moment, in dem ich die Boje hochziehen wollte, drückte der Wind den Bug über die Boje. Der Bootshaken war in der Schlaufe eingeklemmt und ich konnte ihn nicht mehr rechtzeitig befreien, geschweige denn die Boje weiter hochziehen. Unerschrocken sprang Leonard hinterher und Thomas musste ein kleines „Mann über Bord“ Manöver fahren. Ruck Zuck waren beide, der Bootshaken und Leonard wieder an Bord und wir konnten den zweiten Anlauf starten. Kaum waren wir fest, da fing es so richtig an zu blasen. Perfektes Timing. //// Gegen Mittag war die Schlechtwetterfront durchgezogen und wir entschlossen uns, unseren zweiten Drift-Schnorchel-Ausflug in Angriff zu nehmen. Dafür und für die vielen Haie ist der Südpass von Fakarava berühmt. Bei den Haien handelt es sich um kleine Schwarzspitzen-Riffhaie, die von dem ansässigen Restaurant angefüttert werden. Die Haie schwimmen daher bis zum flachen Strand. Ich habe mich beim Schnorcheln hinter Thomas versteckt. Je grösser wir aussehen, desto eher haben sie Respekt vor uns, dachte ich. Im Gegensatz zum Pass in Tahanea sind die Korallen hier nicht von der Strömung glattpoliert, aber so richtig gesund sehen sie auch nicht aus. Nur wenige sind noch farbig und auch die weissen Korallen zeigen kaum Wachstum. Die Vielfalt und Farbigkeit der Fische ist jedoch überwältigend. Zoë entdeckte sogar einen riesigen Rochen.
Als ich gestern Morgen aufwachte, war Fakarava schon in Sicht, bzw. die Lichter von Fakarava, denn es war noch dunkel. Zwei Stunden später – um 7:00 Uhr – erreichten wir den Pass. Inzwischen war es hell geworden und Mama und Papa waren sich erst nicht sicher, ob wir ins Artoll reinfahren könnten. Wegen den Strömungen, die an diesen Stellen zu bestimmten Zeiten sehr stark sein können, was wir in Tahanea ( wo wir als letztes waren ) festgestellt hatten. Dort schnorchelten wir nämlich im Pass und ließen uns vom hereinströmenden Wasser treiben.
Am Ende entschieden sich unser Skipper und unsere Co-Skipperin dafür, den Pass jetzt zu durchqueren. Also Schwimmwesten an und checken ob alle Luken zu sind. Sind sie, also kann es los gehen. Vorbei an Palmen und kleinen Eddies motorsegelten wir mit 3,5 Knoten über Grund gegen die bis zu 4 Knoten starke Strömung durch den Pass. Motor und Segel musste beide mithelfen, denn laut Mama und Papa hätten wir es sonst nicht geschafft. Drinnen war die Strömung fast noch stärker als draußen.
Wir wollten an eine Mooringboje gehen. Ein richtiges Hafenkino. Hauptdarsteller: wir. Handlung: wir versuchen die Mooringboje zu kriegen und unsere Leine durch die Schlaufe zu fädeln. Und der Titel lautet dann „drei Versuche eine Mooringboje zu kriegen“. Alle, außer Papa und Mama, fanden es lustig. Aber die konnten später auch drüber lachen.
Leo wurde als Held gefeiert. Er war nämlich dem Enterhaken hinterher gesprungen, den Mama loslassen musste. Leo springt andauernd irgendetwas hinterher. Auf den Gambiers war’s das Dingi, das von Papa nicht richtig am Boot befestigt wurde.
Später, nach dem Mittagessen, gingen wir an Land und Schnorcheln. Unsere Tasche ließen wir bei der Tauchstation im Hotel. Es war ziemlich schön. Ja, die Korallen waren nicht wirklich bunt, aber die Fische! Die waren wirklich einmalig. Auch Haie haben wir gesehen. Kleine Schwarzspitzen-Riffhaie. Ich fand sie super aufregend. Leider sind sie immer weggeschwommen bevor man näher ran konnte. Es war richtig schade. Aber trotzdem, ein schöner erster Tag auf Fakarava!
ENGLISH – When I got up yesterday morning, Fakarava was already in sight, resp. the lights of Fakarava, because it was still dark. Two hours later – at 7:00 o’clock – we reached the pass.
Meanwhile, the sun had risen and Mama and Papa weren’t sure if we could enter. This is because of the in- and outgoing current in the pass which can be very strong at these places at certain times. We experienced this in the pass of Tahanea, where we went snorkeling and used the current to drift back in the lagoon.
In the end our skipper and our co-skipper decided that we should enter the atoll anyway. So we put on our live jackets and checked if all hatches were closed. They were, now we could go. Past palms and small eddies we sailed through the pass with 3,5 knots over ground against a up to 4 knots strong outgoing current. The motor was running as well but according to Papa and Mama we wouldn’t have managed without the combination of sail and motor. Inside, in the lagoon, the current was even stronger than outside. Then we sailed to a mooring-buoy. A real „port cinema“. Main actors: we. Storyline: how one tries to get a mooring-buoy and thread a mooring-line through the loop. And the title would be „three attempts to get a mooring-buoy“. Everybody, except MaPa ( Mama and Papa ) thought this was really funny. But afterwards even they could laugh about it. And Leo was celebrated as a hero, because he jumped into the water after the boat hook, when Mama had to let go of it. Leo always jumps after something. On the Gambiers it was the dinghy which Papa did not fix properly on Kalibu. Later, after lunch, we went on land and then snorkeling. We left our bag in the dive station in the hotel and entered the water in the pass. It was quite beautiful. Yes, the corals weren’t that colorful any longer but the fishes! They were really unique. We also saw sharks. Small blacktip-reefsharks. I thought that was super exiting. Unfortunately they always swam away before you could get closer. This was a pity. But anyway, a nice first day on Fakarava!
24.07.2017 //// Tahanea //// S 61°51.61′ – W 144°40.21′ //// Nun sind wir doch in der Lagune von Tahanea gelandet – geplant war Fakarava. Passte aber nicht so richtig, da wir nicht rechtzeitig zum Stillwasser am südlichen Pass von Fakarava angekommen wären. ETA Fakarava wäre ca. 19:00 Uhr gewesen und um das Stillwasser zu erreichen, hätten wir gegen Mittag da gewesen sein müssen. Ausserdem lockte uns die Aussicht auf ein unbewohntes Atoll. //// In die Lagune von Tahanea führen drei, relativ dicht beieinander liegende Pässe. Nach den Tidenangaben, die wir zur Verfügung haben, passte unsere Ankunft auch ziemlich gut. Zwischen 11:00 und 12:00 wäre Stillwasser zu erwarten gewesen. Zum Glück ist die Lagune nicht allzu gross und die Pässe sind großzügig bemessen, denn wir hatten auch dieses Mal kein Stillwasser, stattdessen mal wieder 2 Knoten Strömung mitlaufend. Hier in Tahanea ist das nicht weiter tragisch. In Hao wurden wir dagegen bei unserer Ausfahrt ganz schön durchgeschüttelt. Das obwohl 2 Knoten für den Pass in Hao kaum erwähnenswert sind. Die Strömung erreicht dort auch gerne mal zweistellige Werte und wenn die dann auf eine höhere Pazifikwelle trifft, hat ein kleines Segelboot keine Chance. Da sind dann auch die grossen Versorgungsschiffe schon mal manövrierunfähig, wurde uns zumindest von den Bewohnern von Hao berichtet. //// Offensichtlich ist es kaum möglich verlässliche Daten zu generieren. Es gibt zu viele Variablen. Angefangen davon wie viel Wasser über die flachen Riffe in das Atoll rein gespült wird, bis hin zu der Frage wie lange und stark der Wind aus einer bestimmten Himmelsrichtung geweht hat. Jedenfalls sind es viele Faktoren, die den errechneten Zeitpunkt für das Stillwasser deutlich verschieben können. Und so kann man sich leicht vorstellen, dass dieses Thema immer wieder heftig diskutiert wird. Die Crew der Segelyacht „Visions of Johanna“ hat sich die Mühe gemacht ein komplexes Excel Spreadsheet, genannt „Tuamotu Tidal Current Guestimator“ **, zusammenzustellen, mit dessen Hilfe man sich dem tatsächlichen Zeitpunkt des zu erwartenden Stillwassers annähern kann. An windigen Tagen und/oder bei rauer See ist dies sehr hilfreich. Bei gemässigten Wetterverhältnissen reicht in den meisten Fällen die Beobachtung und Einschätzung des Skippers völlig aus – ausgenommen Hao. //// Wir ankern nun vor dem Motu Noiokao in 5-6 Meter Tiefe. Und wir sind nicht allein. Dafür, dass es sich um ein unbewohntes Atoll handelt, ist hier ganz schön viel los. Die einsamen Ecken haben wir nun definitiv verlassen. //// **der Guestimator ist zu finden auf der Webseite der SY Soggy Paws www.svsoggypaws.com/files/index.htm
July 2017 – S 18°06.18′ – W 140°94.73′ //// Hao-Tuamotus //// //// On Hao we were able to relax for the first time since we left Valdivia, because we moored Kalibu in the old harbor of the French Marine. No swell, no corrals, no slipping anchor … nothing to worry about. A very well sheltered place with a small beach nearby. Only the roosters get on your nerves after a while. They really make sure that nobody sleeps after sunrise. //// This motu – 250 meters wide and 25 km long – with the village Otepa has been developed by France as a support base for the nearby Mururoa atoll where nuclear weapons have been tested up until the late nineties. Today many of the buildings are deteriorating or – the more pleasant option – they are re-used by locals as their homes. Like for example the former casino of the harbor. The building is clearly far to enclosed, to big and not very suitable for the Polynesian life-style. This creates bizarre situations, like for example the guard house being used as a place for drying the family laundry. Or an improvised outdoor kitchen next to the large casino building. When the French retransfered the land to the former owner families after they left, some families had grown rapidly, so we have been told. Sounds all too human. //// Comparable with the Gambiers we met some people who openly expressed their dislike about the French exertion of influence – Polynesia is French territory but not EU. Apparently today about 1/5 of the population on Hao wish to become independent from France. The remaining 4/5 are most likely either French or households which are supported by the French government, i.e. where the main income comes from the municipality or likewise. Not a very healthy economic foundation. Looks like the Chinese are trying to take advantage by attempting to set up a big fish-farm in the lagoon, promising work and independent money for Hao. We are only hoping that some influential people have the farsightedness and power to prevent this venture. The impact on nature can only be worse than what we experienced in Chile with the salmoneras. As for the salmoneras the profits did not remain in Chile, only the inherited waste. //// Yet in terms of pollution the Polynesians have far worse to deal with already. On Mururoa there are 140 bore-holes (source: wikipedia) filled with nuclear waste. On Hao there are two of them, that is what locals told us. Plus all sorts of waste which has been dumped in the lagoon before the military forces left. The Greenpeace ship Rainbow Warrior was not granted permission to enter the lagoon. Even though this doesn’t proof anything, it gives reason to start worrying. The rumor is that the Mururoa atoll is not stable any longer. The 3000m high coral mountain which forms the atoll is supposedly cracked by the underground tests. Its tilting and the ground level is sinking below sea level. At high tide the roads are apparently flooded with seawater. Sounds like a ticking time bomb. //// Bastille Day on Hao – all people who attended the défilé in the morning also took part in the parade, roughly 150-200. That means many were simply not interested. Maybe because Bastille Day happens just by coincidence in the middle of the local Heiva festivities? Heiva is a big event and sums up all sorts of competitions: dance, singing, sports competitions, canoe races, fishing competitions and so on. For almost one month it is an ongoing event and the winners are local celebrities. Bastille day is like a presentation ceremony for those. For us it was great, because we had the opportunity to admire the local dance groups in full costumes. These were already entertaining us for the last two weeks by practicing next to our boat in the harbor every evening. Plus, we met the mayor and got invited by him personally for a buffet after the presentations. //// Last but not least. Images will follow. Internet is very poor here and expensive as well. The local policeman provides fresh tuna. I got ciguatera – fortunately only a light reaction – from the very same fish. We got diesel delivered right to the boat, very comfortable.
03.07.2017 – 19:00 UTC (8:00 AM local time) //// S 18°05.94′ – W 140°54.78′ //// Almost perfect timing. With only 2.5 knots of current against us we entered the lagoon and met a dozen of sharks who just had breakfast. For sure I will not go drift snorkeling in the passage of a lagoon !
03.07.2017 – 13:00 UTC (2:00 AM local time) //// S 18°15.74′ – W 140°14.68′ //// 23 nm to Hao-Tuamotus
//////// In some travelogs it is mentioned that the trip from the Gambiers to Hao took 7 days or longer. To me this seemed a bit long for only 460 nm linear distance. Yet this is our 6th travel-day and so far it is not certain if we will be able to enter the lagoon today. The nice ENE trade wind wasn’t lasting. We spent all day yesterday tacking against moderate NNW winds. With our old bulgy sails this was not much fun. Now the wind died down completely and we are motoring along the northern reef of Hao. By 8 AM we have to reach the only entry pass into the lagoon which is situated at the north-west because that is about the time when the only slack-water of today might occur. The bottlenecks of the Chilean channels, for example Paso Shag or Paso Kirke, seem harmless in comparison to what we might expect there. When the tide is falling for all outgoing water of the pretty large lagoon there is only this one quite narrow passage. On top the high swell of the Pacific washes additional water over the low reefs in the southeast into the lagoon with the result that there is always a higher water-level inside. The relevant guides mention „permanent outgoing water with up to 20 knots of current in unfavorable conditions“. We will see.
//////// In mehreren Reiseberichten hatte ich gelesen, dass die Überfahrt von den Gambiers nach Hao 7 Tage oder länger dauerte. Das schien mir für 460 nm Luftlinie recht lang. Wie es so kommt, nun sind wir auch schon 6 Tage unterwegs und es ist nicht sicher, ob wir heute in das Atoll reinfahren können. Der ONO Passat blieb uns nicht lange erhalten, wir verbrachten den gestrigen Tag mit hart am Wind kreuzen gegen mässig starke NNW Winde. Mit unseren alten bauchigen Segeln blieben die großen Erfolgserlebnisse dabei aus. Nun ist der Wind fast ganz eingeschlafen und wir motoren an der Nordseite des Atolls entlang zum einzigen „Eingang“ in die Lagune im Nordwesten. Dort müssen wir um 8 Uhr sein, um das kurze Stillwasser, wenn es denn überhaupt eins gibt, zu erwischen. Die Engstellen in den Chilenischen Kanälen, wie z.B. Paso Shag oder Paso Kirke klingen harmlos im Vergleich zu dem was uns dort erwartet. Bei fallender Tide muss das gesamte Wasser der grossen Lagune durch diese eine Engstelle hinaus. Weiterhin spült der recht hohe Pazifikschwell ständig Wasser über das niedrige südöstliche Riff, so dass die Lagune eigentlich immer einen höheren Wasserstand als der umgebende Pazifik hat. In den Reiseführern ist daher von „ständig auslaufendem Wasser mit in ungünstigen Fällen bis zu 20 Knoten Strömung“ die Rede. Wir sind gespannt.