Reparaturstau

Auf der Ilha Grande hat sich erst unser Windgenerator verabschiedet, dann am nächsten Tag gab der Dieselgenerator einen lauten Knall von sich und seit der Zeit geht der Regler nicht mehr. Auf dem Weg nach Parati stellte sich dann noch (aller guten Dinge sind 3 – der schlechten vielleicht auch?) ein unangenehmes Rattern der Schraube ein.

Wie viele andere Fahrtensegler hat Thomas sich schon oft als Mechaniker bewährt, aber die jetzt notwendigen Reparaturarbeiten übersteigen unser Können. Das Schiff muss erst Mal raus aus dem Wasser und bei der Gelegenheit streichen wir auch das Unterwasserschiff neu. Morgen ist es soweit! Wir bangen …

Parati

1.9.15. Wir machen uns am Sonntag etwas zu spät auf den Weg (25 Meilen und kein Wind angesagt, das scheint hier so üblich zu sein) nach Parati und erreichen bei Einbruch der Dunkelheit nur noch die Bucht Saco Jurumimin, etwa 2 Meilen östlich von Parati. Der Montag fängt dann mit Schule an und wir kommen erst zum Mittagessen in Parati an.

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auf nach Parati

30.08.15.    Gerne würden wir länger auf der Ilha Grande bleiben. Kein Wunder, dass die Insel bei Ökotouristen beliebt ist. Wir können zwar nur wenige Tiere am Sound erkennen (Großstadtmenschen!), die Geräuschkulisse am Abend und in der Nacht lässt aber vermuten, hier ist eine Menge los. Vögel sowieso, aber auch Affen ( wahrscheinlich Brüllaffen, so laut wie die sind ), Ozelote oder so was in der Art und natürlich Frösche machen sich lautstark bemerkbar.

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rundum geschützt

28.08.15.    Wir verbrachten ein paar ruhige Tage in Abraão, dem Hauptort der Ilha Grande, mit Wandern und dem Start ins neue „Schuljahr“. Zu der Wanderung durch die Mata Atlantica (atlantischer Regenwald) wird es noch einen extra Beitrag geben, wenn das Internet irgendwann mal wieder halbwegs vernünftig ist. Internet ist wirklich ein frustrierendes Thema in Brasilien, langsam und ständig kommend und gehend…

Jedenfalls saßen wir gestern bei Windstille und Sonnenschein draußen und haben Deutschunterricht gemacht, als die erste Böe einer aus Süden kommenden Kaltfront über die Berge zu uns herunter wehte. Dunkle graue Wolken quollen plötzlich über die Bergkämme und die Windgeschwindigkeit stieg im Nullkommanichts auf 30 bis 40 Knoten. Unser Anker hielt, aber das Boot von John und Penny aus Neuseeland driftete durch die Bucht. Das ging so schnell, dass ich dachte, sie fahren raus. Uns wurde es zu ungemütlich, Kalibu tanzte an der Ankerkette hin und her und wir verlegten uns in die nahegelegene Saco de Ceu, eine komplett umschlossene Bucht, in der man dann von dem Starkwind kaum noch was merkte. Weiterlesen

Wanderung über die Berge der Ilha Grande

Ein Nachtrag vom 26.08.2015      Die Ilha Grande hat ein wechselvolle Geschichte hinter sich; sie war Piratenversteck, Quarantänestation für Einwanderer nach Brasilien, Leprastation, Sklavenumschlagplatz und in jüngerer Vergangenheit Gefängnisinsel für politische Gefangene. Erst 1993 wurde dieses Gefängnis geschlossen und Teile der Insel zum Nationalpark erklärt. Das verwundert nicht, hier gibt es Wald ohne Ende, keine Autos und viele Buchten mit sauberem, türkisblauem Atlantikwasser (ein sauberes Meer ist alles andere als selbstverständlich in Brasilien).

Ausgetretene Waldwege führen über das bergige Gelände und verbinden die vielen Buchten miteinander. Ich habe den Eindruck, Wandern ist in Brasilien bislang nur Mittel zum Zweck und so trifft man auf den durchaus anspruchsvollen Wanderwegen Brasilianer mit Flip-Flops oder gar barfuss (liegt wohl an den indianischen Vorfahren). Die wollen offensichtlich nur so schnell wie möglich zum nächsten Strand. Dabei verpassen sie das Beste, dichter Atlantischer Regenwald! Diesen zu erkunden macht einfach Spass, seine Biodiversität ist kaum zu überbieten und die Anstrengungen der Wanderung über die Insel schnell wieder vergessen.

Die Kinder erkunden Lianen, diese gibt es hier in vielfältigen Formen und Arten. Sie bilden kunstvolle Strukturen, die den Affen und anderen Tieren verzweigte Wege in verschiedenen Höhen durch den Wald eröffnen.  Ich beschäftige mich mit Bromelien (auch die Ananas ist ein Bromeliengewächs!), die überall zu wachsen scheinen, auf Bäumen, Steinen, Mauern, … Viele Bromelienarten sammeln ihre Nährstoffe mit dem Regenwasser, das sie in der Mitte auffangen, und brauchen daher kaum Wurzeln. Thomas muss uns Bambusstöcke zuschneiden und Jacafrüchte ernten. Die „Geräuschkulisse“ macht neugierig und ist auch etwas furchterregend. Später lese ich, auf der Insel gibt es Brüllaffen. Na das erklärt dann das Gebrüll, das ich nicht zuordnen konnte und Affen sind manchmal aufdringlich aber selten gefährlich.

Zoë: Der Blick in die Bäume mit den vielen unterschiedlichen Lianen war für mich eines der schönsten Dinge im Dschungel. Außerdem die vielen Tiere, und Pflanzen, auf jeden Fall sind es über Hundert verschiedene Arten.

Leonard: Wir sahen braune Eichhörnchen, die eifrig Nüsse knackten, ein paar Affen und einen großen roten Vogel der unsere Wanderung mit lautem Kreischen begleitet hat.  Weiterlesen

Ilha Grande in Wolken

Seit Gestern ist es kalt auf der Ilha Grande, ist ja Winter hier. Daher haben wir die geplante Wanderung auf die Gipfel ( immerhin 900 Meter ) gestrichen. Wer läuft schon gerne in den Wolken rum.
Die Ilha Grande liegt an der Costa Verde. Dieser Name verweist auf das smaragdgrüne glasklare Wasser. Könnte sich aber auch auf die üppige Vegetation beziehen. Die Insel ist dicht bewaldet, es gibt keine Autos, dafür aber wunderschöne Aussichten und für jedes Wetter eine geschützte Bucht.
An der äußersten Nordspitze haben wir die Outer Rim wieder getroffen. Kalibu hat sich kurzzeitig in eine „Spielhölle“ verwandelt. Wir Erwachsenen haben ein entspanntes „Badewochenende“ verbracht.

Rio de Janeiro

Vor zwei Tagen sind wir mit Kalibu in die Bucht von Rio de Janeiro eingefahren. Das Setting zwischen den Morros ist wirklich einzigartig! Es gibt nur wenige Städte in denen man mit der U-Bahn in wenigen Minuten am Strand ist und Rio hat gleich mehrere Strände.  Weiterlesen

Cabo Frio

Gestern wollten wir uns in eine andere Bucht am Cabo Buzios verlegen. Wir legen nach dem Mittagessen unter Segeln von der Boje ab (kommt ja selten genug vor, dass genug Seeraum für ein solches Manöver vorhanden ist) und segeln mit Groß und Yankee bei mäßigem Wind aus der Bucht raus. Kaum haben wir die nördliche Ecke des Kaps erreicht, kommen uns schon die nach wie vor hohen Wellen entgegen. Der Wind weht hier auch eher stark als mäßig. Im Boot rumpelt alles hin und her, was vorher nicht ordentlich verstaut wurde. Also erst Mal Yankee rein und Fock raus. Dann überlegen wir uns welche Alternative es zu der von uns favorisierten Bucht gibt, denn in die können wir bei dem Seegang nicht rein fahren. Zu gefährlich! Mit Blick auf die Uhr kommt nur noch das Cabo Frio in Frage. Weiterlesen

Cabo Buzios ist nicht mehr tropisch warm

Der zweite Versuch das Cabo de Sao Tome zu passieren war dann erfolgreich, auch wenn der Wind anfangs ähnlich schwächelte wie an den Tagen zuvor. 30 Meilen vorm Kap änderte sich das grundlegend. Meiner Meinung nach frischte der Wind auf 20 bis 25 Knoten auf, Thomas hat in unserem Logbuch 20 Knoten verzeichnet. Wind ist aber nicht das Thema an diesem Kap, sondern die See. Und da sind wir uns einig, bei nur 18-20 Meter Tiefe 20 Seemeilen vor der Küste und knapp 3 Meter Welle, war diese grob bis sehr grob. Jedenfalls hat es die Nachwuchsmannschaft (Zoë, Leonard und Jan) reihum umgehauen. Im Nullkommanichts waren sie seekrank.

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Regen vertreibt uns von den Abrolhos

Regen vertreibt uns von den Abrolhos. Da man eh nicht an Land darf und Schwimmen und Schnorcheln bei Regen nicht attraktiv ist, machen wir uns auf den Weg nach Süden. Die Windprognose ist eher schlecht, angesagt sind 5 bis 10 Knoten aus NNE. Immerhin nicht gegen uns. Ungeachtet dessen bringen die Wolken ja immer ihren eigenen Wind mit und so kommen wir am Anfang der rund 350 SM zum Cabo Buzios noch unter Segel voran. Wir sind fasziniert die vielen Buckelwale zu beobachten. Sie scheinen überall zu sein, vor uns, neben uns, hinter uns. Und manchmal tauchen sie überraschend ganz in der Nähe auf. Sind eben neugierige Tiere.

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Abrolhos

Der Archipelago dos Abrolhos ist eine vulkanische Inselgruppe etwa 30 Seemeilen vor der Küste von Südbahia. Eine der fünf Inseln wird von der Marine besetzt, die anderen von verschiedenen Arten wunderschöner Frigattvögel. Östlich der Inselgruppe gibt es ein riesengrosses Riff. Aber vor allem werden die Abrolhos jedes Jahr im Winter (Juli bis Oktober) von den Buckelwalen der Antarktis besucht. Sie paaren sich dort und bringen ihren Jungen zur Welt. Dieses Jahr sollen sich 1500 auf den Weg dorthin gemacht haben.

Wale: die ersten beiden Tage haben wir keine Fotos gemacht – nur Gedankenfotos sagte Jan – wir waren zu überwältigt.

 

Frigatvögel und Boobys

Delfine reiten unsere Bugwelle

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Schulferien

Wir verbringen eine Woche Urlaub auf den Abrolhos, einer kleinen Inselgruppe etwa 20 sm östlich der Küste Brasiliens. Hier gibt es wenig Menschen, nur zwei Naturschützer und eine unsichtbare Besatzung eines Marinestützpunktes, sowie zwei kleine Segelboote. Dafür gibt es brunftige Buckelwale, hunderte Fregattvögel, Bobbies und Fische. Wir dürfen nicht von Bord, nur wenn die beiden Naturschützer uns abholen und auf einer der Inseln begleiten. Dann können wir dann zwischen den brütenden Bobbies und deren auf Futter wartenden Jungvögeln einen Spaziergang machen. Diese weichen nicht von der Stelle, bewegen nur den Kopf hin und her, man könnte sie anfassen, wenn es erlaubt wäre. So gibt es intensive aber reduzierte Eindrücke, was uns nach der Tour nach Rio ganz gut tut. Jan hat sich an Bord gut eingelebt, drei Kinder entwickeln eine ganz andere Dynamik als Zwei. Weiterlesen