Zion’s View und Little Adams Peak

“Ob wir da hoch kommen?” dachte ich, als wir am 26.1. in Ella zu unserem Hotel abbogen. Auch Mama hatte so ihre Zweifel, sie wollte aussteigen und sich das Ganze erst mal ansehen. Die Straße war sehr steil, und am Eingang standen Menschen, die keinen wirklichen Versuch machten uns auszuweichen. Einer musste in letzter Sekunde beiseite springen, bevor Papa, der ihn gar nicht bemerkt hatte, so konzentriert war er, ihm den Po abfahren konnte. Mit Vollgas, ohne Schwung, versuchte er das Auto, dessen Vorderräder anfingen durchzudrehen, den Berg hoch zu bugsieren. Ohne Erfolg. Nach ein paar Metern begannen wir wieder runterzurollen. Aber nicht aufgeben! Zweiter Versuch. Handbremse angezogen, nahm Papa den Fuß von der Fussbremse, trat auf die Kupplung, gab Gas, ließ die Handbremse los – und weitere 10 meter. Also nochmal. Wähmm, wäähhhm! Das Auto blieb wieder stehen. Schnell Handbremse ziehen. Und wieder Fuß auf die Kupplung, Gas geben – diesmal schafften wir es bis zum nächsten, einigermaßen geraden Stück. Noch ein bisschen die enge Straße entlang und wir erreichten das Zion’s View. Das Auto durften wir neben der Treppe parken, die nach unten führte zur Lobby, die gleichzeitig auch das Restaurant war. Das Hotel ist an den Berg gebaut, mit vier Stockwerken, wobei sich das erste etwa auf Höhe der Straße befindet. Erst gab es etwas Verwirrung, da sowohl MaPas wie auch Leos und mein Zimmer mehr Betten besaßen, als benötigt. Die anderen Zimmer seien ausgebucht, meinte der Rezeptionist, es würden keine extra Kosten entstehen.
Meiner Meinung nach war es kein Problem, dass Leo und ich ein Hochbett UND ein Doppelbett hatten und beide waren schnell aufgeteilt. Ich würde die eine Seite des Doppelbettes beziehen, die neben den Steckdosen, Leo blockierte das ganze Hochbett. Ich durfte nicht mal meine Sachen unten ablegen, obwohl er oben schlief. Ich mochte die Betten, weil sie Moskitonetze hatten, die sie wie Himmelbetten aussehen ließen und eine Art Höhle erzeugten.

 

Blick auf Ella Rock vom Adams Peak

Auch die Kinder aus Sri Lanka freuen sich über den Blick und machen ein Selfie

Durch die Teeplantagen windet sich ein schmaler, sehr beliebter Wanderweg

Am nächsten Tag stand eine Wanderung an, nichts schweres, ein bisschen durch Teeplantagen, auf den Little Adams Peak und dann, falls wir noch Lust hätten, die Bahngleise entlang zurück.
Kaum hatten wir den Wanderweg betreten, kamen uns auch schon Leute entgegen. Offensichtlich waren wir nicht die Einzigen, die den Ausblick von oben genießen wollten. Teepflanzen auf der einen, den Hang auf der anderen Seite ging es voran, wobei wir eine Familie mit zwei kleinen Kindern überholten, selber überholt wurden und an zwei Frauen, die Schmuck verkauften vorbeikamen. Die ganze Sache erinnerte mich an Machu Pichu, auch wenn ich diesmal nichts außer Wasser und meiner Kamera tragen musste. Einfach wegen den ganzen Leuten verschiedener Nationen. Der Eindruck verstärkte sich, als wir Treppen erreichten, die aber zum Glück lange nicht so anstrengend zu besteigen waren wie in Peru. Oben angekommen versuchten Leo und ich erst mal, das Hotel zu erspähen, durch den Sucher meiner Kamera. Fehlanzeige, nur das Nachbarhaus konnten wir entdecken. Das Zion’s View versteckte sich hinter einer Bergfalte. Da der Berg wirklich wenig anspruchsvoll war und wir die “Nine Arch Bridge” sehen wollten, beschlossen wir, noch weiter zu gehen. Ein Stück Straße, ein Luxus Resort und eine Teefabrik später bogen wir auf einen Sandweg ab, breit genug für ein schmales Auto. Hier waren wir, abgesehen von einem dem Akzent nach Englischen Pärchen, die einzigen. An der Juice Bar ging es wieder rechts, Papa wollte dem Mann gar nicht glauben, als er uns einen sehr schmalen Weg zeigte und meinte: that way. (Da lang) Er erzählte außerdem, dass in einer Viertelstunde die nächste Eisenbahn die Brücke überqueren würde.
Wir suchten uns ein schönes Plätzchen, weiter unten am Hang, um dieses Schauspiel zu beobachten. Die Bahn fuhr eindeutig langsamer, als ich erwartet hatte und auf der Brücke und drumherum tummelten sich die die Touristen. Danach ging es durch einen Tunnel und dann immer den Gleisen entlang, bis zum Bahnhof. Dort entdeckten wir ein Schild, “walking on railway is prohibited”, (auf den Schienen laufen ist verboten) was wir geflissentlich übersahen. Da waren wir nicht die einzigen, auch Einheimische liefen an den Schienen entlang, die vom Ministerium für Tourismus gesponsert worden waren.

Etwa hundert Meter nach dem Bahnhof erreichten wir den Abzweig zu unserem Hotel und noch ein paar Meter weiter stellten wir die Wanderschuhe zurück ins Auto und beschlossen dem Pool einen Besuch abzustatten.

Zoë 28.1.2019

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