verfasst von Zoe
Um 8 Uhr sind wir aufgestanden, haben gefrühstückt und uns fertig gemacht. Dann sind wir los gefahren, unser Dingi Captain, Leo, hatte kurz vorher mit unserem Dingi Ariba (ein Dingi ist ein kleines Beiboot) Nefali und Sabey zusammen mit ihrem Vater Steffan von der Tamata abgeholt und an Land gebracht. Nun waren wir dran. Leo kam zurück und holte uns ab. Danach folgte ein mittel langer Fussmarsch durchs Dorf Ballingho zur dortigen Schule. Als wir ankamen, hatte die Schule schon begonnen, aber der Lehrer schob uns zwei Tische zusammen, und wir setzten uns.Gerade war das Fach „Social Studies“ dran, das ist so was wie „Gesellschaftskunde“. Unterrichtssprache ist übrigens Englisch. Die Kinder sprechen zuhause aber eine andere Sprache.
In dieser Unterrichtsstunde war das National Gericht der Mandinga das Thema, Reis mit einer Art scharfer Erdnusssoße, was es dann später auch zum Mittagessen für die Schüler gab. Die Mandinga auch Mandinko gennant sind das größte Volk aus der Region des Gambia Rivers. Die Wolof sind auch ein grosses Volk des Gambia Rivers. Und dann gibt es noch zwei oder drei kleinere Völker. Der Lehrer, der kein Mandinga war, sondern Fula, zeigte uns das Nationalgericht und sprach voller Begeisterung darüber. Wir sollten es auch mal probieren. Es war ein bisschen zu scharf für uns. Dann war die Stunde zu Ende und wir gingen zusammen mit den Schülern der 5. und 6. Klasse wieder nach draußen.
Die Schule besteht aus zwei Gebäuden in denen jeweils ungefähr 4 Klassenzimmer sind. In jedes Klassenzimmer konnte man nur von außen hereinkommen.
Für die Kinder gab es nun Mittagessen, und wir durften uns die Küche und den Schulgarten ansehen. In der Küche, dies ist ein kleines separates Gebäude, war der Boden bedeckt mit Tellern auf denen das Mittagessen vorbereitet wurde. Es gab keinen Tisch. Dann wurden die Teller durch ein Fenster raus gereicht. Die Kinder nahmen sie mit einer Hand. Mit der anderen Hand wurde gegessen. Es gab auch kein Besteck.
Nefali, Sabay, Leo und ich gingen in den Schulgarten, wo Zwiebeln und Kartoffeln wuchsen. Wir Kinder spielten mit Nefalis Springseil, die Kinder der Schule die mit dem Essen fertig waren, kamen zu uns, um uns zuzugucken. Ein Springseil hatten sie vorher wohl noch nie gesehen.
Dann ging es zurück zum Wasser, diesmal mit dem Auto, denn ein Freund von Steffan hatte angeboten uns Kinder, ohne unsere Eltern, mitzunehmen. Als wir einstiegen, versammelten sich die anderen Kinder um uns herum, dann fuhren wir los. Ein paar folgten uns, es wurden aber immer weniger bis nur noch drei übrig waren. Wir überholten unsere Eltern die schon mal vorgelaufen waren. Plötzlich hielt das Auto an. Mama, Papa, Susanne und Steffan hatten ein Chamäleon entdeckt. Das Chamäleon war leuchtend grün, ungefähr 20 cm lang und saß auf einem langen gelben Grashalm. Es konnte nach hinten schauen und hatte kleine Fingerchen mit Saugnäpfen. Wir machten halt um uns es anzusehen.
Als wir zurück am Fluss ankamen, sind wir in Ariba umgestiegen und nach hause zu Kalibu gefahren.Simone, die Mutter von Nefali und Sabey ist mit ihrem Dingi gekommen um ihre Familie und das bestellte Wasser, das aus dem einzigen Brunnen, den es im Dorf gab, gepumpt wurde, in Kanistern abzuholen.