Es muss mal ein Stück voran (gegen Süden, sind immerhin rund 2000 Meilen und wir dürfen nur 90 Tage in Brasilien bleiben) gehen. Wir verlassen Guarapua ohne Frühstück, was Zoë nicht so gut bekommt. Kaum sind wir aus der Bucht raus fühlt sie sich seekrank. Aber das ist ja auch immer der unangenehme Teil, raus aus der geschützten Bucht. Danach werden die Wellen länger und die Fahrt angenehmer. Auch heute kommt der Wind nicht aus Ost (wie versprochen), sondern aus Süd-West. Das war aber auch okay zum segeln. Relativ gemütlich ging es Richtung Süden, bis wir plötzlich eine „Insel“ sichteten, die in unserer Seekarte nicht verzeichnet ist. In sicherem Abstand nähern wir uns. Sie bewegt sich Richtung Norden. Also doch kein Land! Das Räselraten beginnt. Es sah aus wie ein Fels mit Furchen oder ein Ungeheuer, das aus den Tiefen des Meeres entsprungen ist. So entstehen Legenden.
Zoë denkt, dass Meggie oder Mo es aus Odysseus raus gelesen haben. Thomas dachte, es wäre ein umgekipptes Fischerboot. Aber wahrscheinlich handelte es sich um einen toten Wal. An der Oberfläche war nur die Kehle zu sehen. Die hat Furchen und ist riesengroß, wenn sie mit Wasser oder Gas gefüllt ist. Der Wal ist fast so lang wie eine Boeing 737, schreibt Mark Carwardine in dem Buch Wale und Delfine. (Zoë sagt, es war kein Blauwal, sondern ein Finnwal.) „Sie (die Furchenwale) nehmen tonnenweise Wasser in ihr Maul und filtern mit ihren Barten Fisch oder Grill heraus. Auf ihrer Kehle befinden sich bis zu 100 Furchen, die sich dehnen und kontrahieren wie eine Ziehharmonika um die riesigen Mengen des futterbeladenen Wassers zu halten. Durch dieses wirkungsvolle System sind die größten Tiere der Welt fähig sich von den kleinsten zu ernähren.„ (Zitat aus Wale und Delfine von Mark Carwardine)
Bilder kommen sobald wir wieder Internet haben.