Wanderung durch den Canyon Malacara

Das Wetter!?!? Fast die ganze Nacht gab es heftiges Wetterleuchten und ferne Donner in den Bergen. Heute Morgen brechen wir um 9 Uhr auf, zu einer Wanderung durch den Malacara Canyon.  Wir waren darauf vorbereitet, dass wir den Fluss durchqueren müssen. Dachten aber, wir müssen ihn einmal duchqueren. Es stellte sich schnell heraus, die gesamte Tour führt durchs Flussbett und wir mussten den Fluss ständig hin und her queren. Zoë versuchte beim ersten Mal noch trockene Füsse zu behalten und sprang von einem Stein zum anderen. Die Mühe war völlig überflüssig. Die nächste Flussüberquerung gelang nur indem man duchs knietiefe Wasser watete, sich gegenseitig stützend, damit man auf den glitschigen Steinen nicht ausrutschte. Gibt es da nicht eine Sportart? Canyoning? Ganz so sportlich war die Tour dann doch nicht. Jedenfalls machte es allen richtig Spaß und es störte niemanden mehr, als es auch von oben so richtig wie aus Eimern goss. Am Ende wartete ein Wasserfall und ein Naturschwimmbecken auf uns und da wir ja eh schon von unten, oben, von der Seite und überall nass waren, gab es kein Halten mehr. Nichts wie rein ins kühle Nass …

Unser Führer Giovanni erzählte uns, es gab hier wohl ein Indiovolk, das heute in keinem Geschichtsbuch mehr erwähnt wird. Diese Eingeborenen wurden von den Portugiesen verachtet, verschleppt und später dann auch getötet. Keiner redet mehr drüber. Seine Vorfahren gehörten zu diesem Volk (den Namen hab ich mir leider nicht merken können). Gibt es noch ein Land in der Welt, das ohne Schuld ist? Trotzdem ist „Verschweigen“ keine gute Strategie mit der Vergangenheit umzugehen.

Clash of Clans – eine Spielempfehlung von Leo

Dies ist dein Dorf
Dies ist dein Dorf.
Dies ist ein Angriff!
Dies ist ein Angriff!

Ein Beitrag von Leo: an langen Regentagen wird an Bord natürlich auch viel gespielt. In Porto Belo hab ich mir ein neues Spiel runter geladen, das Clash of Clans heißt.

In dem Spiel geht es darum eine Armee aufzubauen und das geht so: ganz am Anfang startest du mit einer bestimmten Anzahl von Diamanten, Gold und Elixier. Das Elixier und das Gold brauchst du, um Steine und Pflanzen zu entfernen, damit du ausreichend Platz hast . Weiterlesen

Laguna

 … dass wir nicht im Schlamm der Lagune gelandet sind.

Nachdem wir uns vorgestern müde in unsere Koje begeben haben, slippte Kalibu gemütlich Richtung Süden, manövrierte sicher an dem hinter uns liegenden Motorboot vorbei und fand 200 Meter weiter einen besseren Platz. Wir waren entsprechend überrascht, als wir morgens aufwachten. Unsere Nachbarn aus Uruguay hatten das gleiche Schicksal, nur waren sie bereits wach und ihr Boot fand auch nach 500 Metern keinen neuen Halt. Der Iate Club de Laguna hat uns dann ein Plätzchen an deren Pier angeboten. Mit Blick auf den weiter auffrischenden Wind, haben wir das Angebot gerne angenommen. Mittlerweile ist die Front durch und wir warten auf das nächste, hoffentlich moderate Nordwindfenster.

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Glück gehabt

 5.10.15 / Gestern verließen wir Pinheira und wollten den für Dienstag und Mittwoch vorhergesagten Nordwind nutzen, um zum 320 Meilen entfernten Rio Grande zu segeln. Die GRIB-files zeigen bis zu 7 Beaufort. Das sollte doch schnell gehen, dachten wir. Heute kam vom brasilianischen Wetterdienst eine Sturmwarnung ( gale / severe gale ) für genau das Gebiet, durch das wir durch müssen. Beaufort 8-9 muss nicht sein, wenn man es vermeiden kann. So drehten wir am Cabo de Santa Marta kurzerhand um und liefen Laguna an. Vor der Einfahrt in die Lagune wird gewarnt und man kann schon von weitem die Brecher sehen. Eine Alternative gab es nicht. Imbituba ist nach Norden ungeschützt. Zurück nach Pinheira wollten wir nicht. Und wir dachten uns, wenn die Fischer das schaffen, dann schaffen wir das auch. Um es kurz zu machen, Thomas ist mit Kalibu auf zwei schätzungsweise drei Meter hohen Brechern in die Hafeneinfahrt rein gesurft. Das waren bislang meine aufregendsten Segelminuten überhaupt. Rechts und links johlten und hupten die Angler. Im Fluss begleiten uns Delphine. Die helfen hier den Fischern beim Fischfang. Vorm Segelclub liegt bereits ein amerikanisches Segelboot, das heute Morgen hier ankam und von Uruguay in die Karibik überführt wird. Morgen grillen wir gemeinsam und warten in der sicheren Lagune bis der Sturm durch ist.

Florianopolis

Abb.: Diese schöne Hängebrücke, die auf dem Bild leider zum Teil durch ein Betonmonstrum verdeckt ist, wurde von Gustav Eiffel entworfen.

Kurzer Abstecher nach Florianopolis, die Hauptstadt des Bundesstaates Santa Catarina. Wir sind ja immer noch auf der Suche nach jemandem, der unsere Gasflaschen füllt. Fehlanzeige! Aber immerhin finden wir jemanden, der uns eine 2 kg Flasche verkauft. Diese Grösse ist zwar verboten, aber auch brasilianische Segelboote haben nicht ausreichend Platz für die großen Flaschen. Thomas kramt mindestens 10 verschiedene Adapter raus und wir hoffen, dass wir das mit dem Anschluss irgendwie hinkriegen.

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Geht doch…

… wenn Neptun ein bisschen mithilft. Kurz vor 5 morgens (29.09.15) weckt mich ein Brummen im Grossbaum. Ich versuche es zu ignorieren. Das Bett ist so schön gemütlich. Das Geräusch stört aber doch zu sehr und außerdem wollten wir ja los, sobald der Wind dreht. Also raus aus dem Bett und siehe da, der Wind kommt wirklich aus dem nördlichen Sektor. Schwach, aber immerhin. Ich wecke Thomas, wir heben den Anker und los geht es. Im Laufe des Vormittags mal unter Segel, dann doch wieder unter Motor, bis gegen Mittag der Nordwind endlich da ist und wir mit 6-8 Knoten wunderbar dahinsegeln. Um 15:00 Uhr erreichen wir die Bucht von Pinheira südlich der Ilha de Santa Catarina, wo die Blue Belle noch vor Anker liegt. Grad rechtzeitig, der Wind schwächelte schon wieder deutlich.

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An manchen Tagen gelingt rein gar nichts

… heute (28.09.15) war ein solcher Tag. Noch immer in Porto Belo vor Anker will Thomas noch mal schnell den Versuch starten unsere Gasflaschen füllen zu lassen. (In Ubatuba ließ sich niemand finden, der das machen wollte/konnte. Ist angeblich nicht erlaubt fremde Flaschen zu befüllen. Die brasilianischen Flaschen passen nicht in unser Boot.) Dann tanken und, wenn der Wettergott mitspielt und der Südwind etwas abflaut, weiter Richtung Süden fahren. Zur Ilha de Santa Catarina soll es gehen.

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Ein Nachtrag

Vor uns liegt nun ein anspruchsvoller Segelabschnitt, der von Ubatuba bis Piriapolis in Uruguay, an. Wir beobachten schon seit Wochen das unbeständige Wetter im Süden Brasiliens. Die Warnungen des Seewetterdienstes nehmen kein Ende, ein Tief mit Starkwind und Gewitter folgt dem nächsten. Im Gegensatz zu Europa gibt es hier auf der Südhalbkugel keine Alpen, die so was wie eine Barriere bilden und dem Mittelmeer ein gemässigtes Klima bescheren. Hier kann die kalte antarktische Luft ungehindert über die flache Pampa Argentiniens nach Norden vordringen. Vor allem in den Monaten März bis September muss man daher vor dem sogenannten „Pampeiro“ auf der Hut sein. Diesem plötzlich einfallenden, starken Süd-West Wind, folgt gerne ein nicht weniger starker „Carpinteiro“, ein Süd-Ost Wind, der die Schiffe gnadenlos auf die Küste zu versetzt. Ausreichend Abstand zum Land ist auf jeden Fall geboten.

Wir sind entsprechend vorsichtig. Auch weil viele Segler vor uns genau über die Schwierigkeiten dieser Passage ausgiebig berichtet haben. Selbst der gute alte Joshua Slocum ist kurz vor Uruguay mit seiner Spray gestrandet. War nicht so dramatisch. Die Reise ging für ihn nach kleineren Reparaturen weiter.

Es ist ja nun auch schon Oktober und die nördlichen Winde setzen sind so langsam aber sich durch (better knock on wood), hoffen wir!

Knapp daneben

P1160122Dies ist das Bild von heute-Radarbild mit Gewitterzellen.

Isolated thunderstorms and occasional heavy showers , sagte der Wetterbericht. Genau so war es. Wind aus allen Richtungen, spontan vor- und rückdrehend, von 0 bis 35 Knoten. Segel rauf, Segel runter, Motor an und aus, das ganze wieder von vorn… War alles dabei. Rasmus dachte wohl, wir brauchen etwas Training. Liegen nun müde in einer vor Südwind geschützten Bucht vor Anker.

Jedenfalls haben wir unser Ziel Porto Belo nicht erreicht. Der Wind drehte kurz vor Schluss und eine Südöstliche Meeresströmung hat uns um fast 30° versetzt, Richtung Laranjeiras.

 

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Bild des Tages

24.09.15  / 15:00 Uhr / auf See – 25° 28 S 046° 43 W

… das Bild erinnert doch an die Tage der Atlantiküberquerung. Wir schaukeln bei 8-12 Knoten raumen Wind mit knapp 5 Knoten vor uns hin. Noch scheint die Sonne. Da wo wir hin wollen/müssen regnet es schon seit Tagen.

Auf nach Porto Belo

23.09.15 – Nachdem wir die enttäuschende Nachricht (ich erinnere an das falsche Ersatzteil) verdaut haben, machen wir uns auf den Weg nach Porto Belo. Die Windvorhersage hört sich günstig an, SE bis NE Stärke 2-4 in den nächsten 24 h, Welle 1-1.5 Meter, diesig.

 

Die Stimmung an Bord ist gedämpft. In Saco Di Ribeira hat es uns gefallen. Da fällt das Abschied nehmen schwer. Erwartete Ankunftszeit in Porto Belo 25.09.15 am späten Nachmittag irgendwann. Wir hoffen das klappt so wie geplant. Am Freitag soll der Wind wieder nach Südwest drehen. Auch wenn die GRIBfiles für Fr wenig Wind vorhersagen, traue ich dem Frieden nicht. Wäre nicht das erste Mal in Brasilien, dass die GRIBfiles für die Tonne sind.