Weltkulturerbe Colonia

Colonia del Sacramento hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Sie wurde unter portugiesischer Herrschaft gegründet, war dann Spanisch, um wieder von den Portugiesen erobert zu werden und so weiter…  Jedenfalls war die Stadt eine lange Zeit eine bedeutende Handelsstadt und geriet erst ins Hintertreffen, als die Spanier die Ilha Santa Katharina gegen das heutige Uruguay eintauschten. Im Zuge dieses Tauschs haben die Spanier dafür gesorgt, dass der damals mit Colonia konkurrierende Hafen von Buenos Aires an Bedeutung gewann und Colonia vergessen wurde. Architektonisch ein Glück, sonst wären die vielen historischen Bauten dem Entwicklungsdruck zum Opfer gefallen.

Dass aber Colonia ein bedeutender Hafen war, kann man sich heute kaum mehr vorstellen. Der Rio de la Plata ist mehr als flach. Wie kamen die Schiffe damals hier rein?? Und der gefürchtete „Süd-Wester“ steht gnadenlos in den Hafen. Von der unruhigen Nacht und dem überschwemmten Anleger habe ich ja schon berichtet : sykalibu.de-1940

Von Piriapolis nach Buenos Aires

Es war Zeit Abschied zu nehmen von Piriapolis, obwohl vieles unerledigt blieb. Bei einem Stundenlohn von 50 $ können wir den Generator dort nicht reparieren lassen. Den Stundenlohn gönnen wir den Uruguayern gerne, jedoch ist unser Budget gedeckelt. Also beissen wir in den sauren Apfel und wollen die 150 ++ Seemeilen den Rio de la Plata hochsegeln bis nach Buenos Aires. Für Dienstag, Mittwoch, Donnerstag war Ostwind vorhergesagt. Das passte gut.

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Ein fauler Sonntag in Piriapolis

Piriapolis ist ein nettes verschlafenes Nest. Zumindest in der Nebensaison, hier ist ja gerade mal Frühling. Entlang des Strandes blüht der Ginster in leuchtendem Gelb und die Tage werden wärmer. Am Wochenende konnte man es sogar schon ohne Heizlüfter aushalten. Immerhin, aber zum Baden reichen die Temperaturen für uns noch nicht. Nur die Robben, die sich munter im Hafenbecken tollen, fühlen sich so richtig wohl im kalten Wasser.

Die Tage fliegen nur so dahin, mit Schule und Arbeiten am Boot. Der Windgenerator funktioniert wieder. Das Kuttersegel ist mit Hilfe von Kath von der SY Caramor neu genäht. (Vielen Dank!) Der Heisswasserboiler ist wieder dicht. Trotzdem gibt es noch Süsswasser im Boot. Wo kommt das her? Wir haben keine Idee mehr, also muss die Bilgepumpe ran. Das Ersatzteil für den Dieselgenerator ist beim Zoll in Uruguay angekommen und liegt dort seit Mittwoch. Eigentlich soll es mittels „yacht in transit“ zum Hafen geliefert werden. Ich glaub nicht mehr dran. Das letzte Paket von Kath wurde wieder zurück nach UK geschickt, weil die Adresse des Hafens angeblich nicht bekannt ist. Hallo, so viele Häfen gibt es doch gar nicht in dem kleinen Uruguay. Was für ein verkorkstes System.

Die Nachbarn links und rechts sind mit ähnlichen Dingen beschäftigt. Ist alles ganz übersichtlich hier. Seit die SY Outer Rim Richtung Argentinien abgesegelt ist (SY Outer Rim – Arvid wir vermissen euch auch!), liegt neben uns ein Boot aus Chile. Sie sind vor zwei Jahren in Holland gestartet. Und eine Segelyacht aus Italien oder doch Frankreich? Die wollen runter zu den Falklands. Auf beiden Booten wird auch Deutsch gesprochen. Ich bin sehr beeindruckt! Mein Spanisch ist nach wir vor rudimentär. Immerhin zum Einkaufen reicht es. Ob ich dann mit der Prefektura in Argentinien sprechen kann, wage ich zu bezweifeln.

Impressionen aus Montevideo

Am Mittwoch brachten wir Thomas zum Flughafen von Montevideo und nutzen den Tag, um uns die Stadt anzusehen, in der, nach der Bebauungsfläche und -dichte zu schliessen, die meisten Uruguayer leben. Man muss wissen, Uruguay hat nur knapp 3 Millionen Einwohner.  Es ist aber flächenmässig gar nicht so klein, so dass die ländlichen Gegenden sehr einsam sind. Die Hauptstadt Montevideo ist erstaunlich grün und farbenfroh. Wir sind von dem Warenangebot überrascht. Vor allem die Erdbeeren begeistern die Kinder.  Weiterlesen

Fisch gefangen

wenn auch nur ein kleiner. Wir haben Kalibu in großen Teilen aus der Hand gesteuert und sind etwas müde. Noch knapp 80 Meilen bis Piriapolis. Unsere Position um 20:00 Uhr GMT / S 34.34.17 / W 053.50.76 / 6 Knoten Fahrt, 255 Grad, bei 20 Knoten Wind aus Ost

Es geht voran

… jedoch nach wie vor mit Gegenstrom, zum Glück jetzt nur noch 1 Knoten. Gestern waren es um die 2 Knoten und die Tagesbilanz entsprechend ernüchternd. (War ja nicht anders zu erwarten. Wenn es wochenlang überwiegend aus Süd bläst, dauert es halt so seine Zeit bis das Wasser wieder in die andere Richtung strömt.)

Unsere Position um 19:00 Uhr GMT / S 30.55.66 / W 050.11.05 bewölkter Himmel, 2 Meter Welle, 12-14 Knoten Wind aus SO, Kurs 230Grad, Geschwindigkeit 5 Knoten

Adios Laguna

19:00 Uhr GMT / S 29.09.86 / W 049.04.87 /

Mit Sonnenaufgang wollen wir die Leinen loswerfen und uns auf den Weg nach Süden machen. Der Wind hat gedreht, sieht alles bestens aus. Nur die Gangschaltung unseres Motors klemmt. So ein Mist, nachdem wir uns von allen verabschiedet haben (von Rafa und Carla, von Roger, den Marineros und Amarello und …) male ich mir deren Überraschung aus, wenn wir am Montag immer noch hier sind. Aber Thomas hat ein glückliches Händchen und es kann dann endlich losgehen.

Die Ausfahrt aus Laguna haben uns nun so viele Leute beschrieben, dass auch das klappt. Kalibu klettert tapfer die Wellen hoch und runter und schon bald gelangen wir in tieferes Wasser. Um 9:30 Uhr passieren wir den Leuchtturm von Cabo Santa Marta. Hier sind wir vor fast drei Wochen wegen einer Sturmwarnung umgekehrt. Bei anfangs 2 Knoten Gegenstrom kommen wir nur leidlich schnell voran. Das kennen wir ja schon. Marcelo und Alberto, die in gegengesetzter Richtung unterwegs sind, haben auf dieser Teilstrecke mit einem Boot, das ebenso lang wie unsere Kalibu ist, 17 Knoten Fahrt gemacht. Wie schafft man das? Bei rund 30 Knoten Wind hatten sie alle Segel draußen und der Strom hat mächtig mitgeschoben. Davon wollen wir gar nicht erst träumen, wir sind ja keine Regattasegler.

Impressionen aus Laguna

Immer noch Laguna

Der Iate Club in Laguna ist sehr sehr klein und aus meiner Perspektive gesehen, eher ein Altherrenclub. Das einzige andere Segelboot, das hier liegt, gehört einem Franzosen. Roger Roberteau ist schon drei mal um die Welt gesegelt und war nach Bernard Moitessier der zweite Franzose, der einhand und non-stop die Welt umrundete. Wow! Da sind wir beeindruckt. Er ist echt nett und spricht besonders langsam und deutlich, damit ich ihn auch verstehe. Das klappt erstaunlich gut. Er gibt uns noch ein paar Tips mit auf den Weg, für die vor uns liegende Strecke nach Uruguay. Und er findet es schade, dass wir nicht zum Kap Horn wollen. Falls wir doch noch unsere Meinung ändern, hat er uns einen guten sicheren Ankerplatz in Maxwell gezeigt. Ausserdem sollen wir im Kelp ankern. Da ist das Wasser ruhiger, sagt er. Er muss es wissen. Ich hab ihn dann gefragt, warum er ausgerechnet in Laguna „gestrandet“ ist. Darauf sagte er, Laguna liegt zwischen Frankreich und Ushuaia und die Leute sind hier besonders gastfreundlich. Können wir bestätigen, kein schlechter Platz um auf guten Reisewind zu warten. Dann interessiert mich natürlich noch warum seine beiden Kinder, nachdem sie die ganze Welt gesehen haben, ausgerechnet in Ushuaia gelandet sind. Also sein Sohn hat sich dort verliebt und seine Tochter hat den Bruder besucht und ist gleich da geblieben, war die Antwort. Nun bin ich um so mehr gespannt auf Ushuaia.

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Der Pedro Branco ist nicht zu übersehen

… aber wir haben doch den Weg nicht gefunden.

Nachdem uns Richard**, der Parkwächter, nicht erlaubte den Rio do Boi entlang zu wandern – zu gefährlich sagte er – folgten wir seinem Rat und machten uns auf den Weg zum Pedro Branco. Wandern in Brasilien kann mitunter kompliziert sein, es wird in der Regel empfohlen sich einen Führer zu besorgen. Das ist für den normalen Mitteleuropäer, der mit Steinmännchen und Farbmarkierungen an Bäumen aufgewachsen ist, natürlich eigenartig und wir versuchten es auf eigene Faust. Wir scheiterten aber schon an der Strasse zum Ausgangspunkt der Wanderung. Plötzlich standen wir mit unserem Mietauto vor einem Fluss, den man sicher in weniger regenreichen Tagen problemlos queren kann, aber wir waren skeptisch. Neben uns stand ein Brasilianer, der sich auch nicht sicher war, ob er es wagen soll oder besser nicht.

Das Auto blieb am Wegrand stehen und wir nahmen die erste, für unsere Verhältnisse improvisierte, aber wunderbar funktionierende Seilbrücke. Spätestens an der ersten Weggabelung stellten wir dann fest, wir wissen nicht wo es lang geht. Inmitten von Bananenplantagen und dichtem Wald, konnten wir den Pedro Branco nicht mehr sehen. Wir fragten uns bei den Farmern durch und jeder schickte uns in eine andere Richtung. Am Ende gaben wir auf. Trotzdem war es eine schöne Wanderung, vor allem wegen der vielen Seilbrücken. Da zahlt sich das Hochseilgartentraining in Berlin doch aus 😉

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Canyon Itaimbezinho


… ein klitzekleiner Einblick in diesen spektakulären Canyon, der etwa 700 Meter in die Tiefe fällt, war uns gegönnt. Leider keine Zeit um Fotos zu machen, denn schon Sekunden später waren wir in weisse Watte gepackt!
Dieser Canyon ist Teil einer etwa 6 km langen und bis zu 720 Meter hohen beeindruckenden, wild zerklüfteten Basaltkante, die zu einem Hochplateau führt. Im Besucherzentrum des dazugehörigen Nationalparks sind alle Infos mal wieder nur auf Portugiesisch, aber wir finden einen netten englisch sprechenden Mitarbeiter, der uns begeistert von endemischen Süsswasserschwämmen berichtet, die es hier auf dem Hochplateau gibt (mir war bislang überhaupt nicht bekannt, dass die auch in Süsswasser gedeihen, aber da bin ich wahrscheinlich einfach ignorant). Ausserdem haben sie hier 12 endemische Fische entdeckt und eine Art Alge, die nur in einem einzigen der hiesigen Flüsse existiert.

Brasilien ist wirklich ein in vielerlei Hinsicht ein reiches Land. Wir sind mal wieder beeindruckt. Weiterlesen