Kalibu liegt noch immer in der Bucht Saco di Ribeira bei Ubatuba. Wir warten auf ein Ersatzteil, auf den speed governor des Dieselgenerators.
Obwohl wir nur durch Zufall hier gelandet sind (in Parati war das slippen zu teuer, jedoch hat sich das Rattern der Welle rapide verschlimmert, so dass wir hier einen Notstopp einlegen mussten), ist Saco di Ribeira als Reparaturstopp keine schlechte Wahl. Die Mechaniker sind hilfsbereit und zuverlässig und die Marina hat professionell gearbeitet. Auch wenn die Marineros sicher froh sind, uns los zu sein. So ganz passten wir nicht in das schicke Ambiente, ganz zu schweigen von dem Staub, den unsere Schleif- und Streicharbeiten auf den hochglanzpolierten Motorbooten hinterliessen – der Chef wollte uns allen Ernstes verbieten mit der Maschine zu schleifen, wir sollten das Boot von Hand bearbeiten ;-). Da sind die Besitzer von teuren Booten international wohl alle gleich. Fürs Boot nur das Beste und natürlich kann es nur in einer picobello Halle stehen … Die Handwerker sind entspannter und freuen sich mal etwas andere Bootsbesitzer kennenzulernen.
Saco di Ribeira ist eine lose Ansammlung von Zweckbauten (überwiegend Bootshallen), ein kleiner Fischerhafen. Dazwischen wenige luxuriöse Marinas, in die besagten teuren großen Motorboote auf ihre Besitzer warten. Die fliegen mit dem Hubschrauber aus Sao Paulo ein, um dann bei schlechtem Wetter gleich wieder abzuhauen (was für ein Gegensatz). Im Ort sind wir mittlerweile bekannt. Wir gehen mittags immer ins gleich „Kilorestaurant“ (sein Besitzer nahm überrascht zur Kenntnis, dass es in Deutschland das Konzept Kilorestaurant nicht gibt) und die Leute grüssen uns auf der Strasse. Kein Wunder, bei unserer Suche nach Ersatzteilen, haben wir sicher jeden Laden, den es hier gibt mindestens einmal betreten.