26.März 2017 – 10:00 local time //// S33° 38.4 – W7°49.5
Vor Anker in San Juan Bautista /// Mit Hilfe des Motors haben wir es dann doch noch am Freitag vor Einbruch der Nacht geschafft am Ankerplatz anzukommen. Der Wetterbericht versprach Nordwind für Samstag und für uns hätte das bedeutet, mindestens weitere 24 Stunden in Sichtweite der Insel aufzukreuzen.
/// Die Mooringbojen haben wir sehr spät entdeckt, aber mit etwas Glück konnten wir uns trotzdem beim ersten Anlauf eine schnappen. Die Armada hatte schon längst Feierabend gemacht. So blieb nur noch das Abendessen vorzubereiten.
/// Die legendäre Robinson Crusoe Insel haben wir uns anders vorgestellt. Nicht so hoch und zerklüftet und viel grüner. Was wohl auf den gleichnamigen Film zurückzuführen ist, der die Handlung bekanntlich in die Südsee verlegt hatte. Auch wenn sein Tagebuch heute nicht mehr auffindbar ist, steht fest, dass der tapfere Selkirk (die Vorlage für die Romanfigur Robinson Crusoe) hier, selbstgewählt wohlgemerkt, vier Jahre und vier Monate mit einer Schar Ziegen ausharrte, bis er von einem englischen Kaperschiff gerettet wurde. Selbstgewählt weil er, nachdem er sich mit seinem früheren Kapitän über die Seetüchtigkeit des Schiffes zerstritten hatte, auf eigenen Wunsch auf dieser Insel hat absetzen lassen. Ohne Freitag, ohne Hund oder Katze! Die Ziegen wurden in der Vergangenheit von Spaniern hier abgesetzt.
/// Berühmt ist die Insel weiterhin wegen des deutschen Kreuzers Dresden, der hier in der Cumberland Bucht im ersten Weltkrieg versenkt wurde. Auch dieses Ereignis war quasi selbstbestimmt. Die Mannschaft der Dresden sah sich zwei britischen Marineschiffen gegenüberstehen und zog es vor das eigene Schiff zu versenken bevor es dem Gegner in die Hände fiel. Einige Überlebende sollen zu den Vorfahren der heutigen Inselbewohner gehören. Die Inselgruppe ist nach wie vor schwer zu erreichen. Es gibt nur dieses kleine Fischerdorf und am anderen Ende der Insel einen kleinen Flugplatz, den man ausschließlich mit dem Boot und auch nur bei gutem Wetter erreichen kann. Nicht verwunderlich, dass sich die Zahl der Touristen in Grenzen hält. Und das, obwohl es zu den schönsten Tauchgründen der Welt zählt. Allein schon vom Boot aus lassen sich viele bunte Fische beobachten und Leonard hat uns am Samstag gleich drei super leckere Red Snapper geangelt.