15.11.2018 kurzer Pitstop in Port Dickson. Mittlerweile sind die ersten Rallye-Segler angekommen und belagern die Bar der Marina. Franziska, die mit ihrem österreichischen Mann und drei Kindern auf einem Katamaran unterwegs ist, sagt Hallo. Wir gesellen uns zu der Seglerrunde und tauschen uns über das Projekt „Rotes Meer“ aus.
Blick auf Kuala Lumpur (KL) vom Fernsehturm gesehen
Am nächsten Morgen geht es früh weiter Richtung Kuala Lumpur (KL), eine moderne, aussergewöhnlich grüne, wuselige asiatische Großstadt. Den Weg im Wirrwarr der Autobahnkreuze zu finden, ist nicht immer einfach. Wie soll das Naviprogramm auch erkennen, auf welcher Ebene der übereinander gestapelten Strassen man sich gerade befindet? Jedenfalls zeigt es immer wieder viel zu spät an, dass wir eigentlich auf der falschen Strasse sind.
Petronas-Türme von César Pelli
Nach wie vor sind die schon 20 Jahre alten Petronas-Türme von César Pelli das Wahrzeichen der Stadt. 1998 waren sie mit 452 Metern (incl. dekorativer Masten) das dritthöchste Gebäude der Welt. Der Wettstreit ging rasant voran, immer weiter nach oben. Und selbst in KL steht heute bereits ein höheres Gebäude kurz vor der Fertigstellung, der 492 Meter hohe Exchange 105 Tower entworfen von Machando Silvetti. Dieses wird den Titel höchstes Gebäude von KL nicht lange halten können, denn das Nächste Hochhaus, der 630 Meter hohe Merdeka Tower entworfen von Fender Katsalidis, kommt gerade mit den ersten Stockwerken aus der Erde und soll bereits 2020 fertig sein.
Wir entscheiden uns für den „nur“ 421 Meter hohen Fernsehturm von KL, um uns einen Eindruck zu verschaffen.
Stadtmodell von KL mit vielen Hochhausprojekten
Danach geht es zu unserem Apartment, an dem wir gleich zwei Mal vorbeifahren, weil wir im Gewirr der Strassen die Einfahrt zur Tiefgarage verpassen. Eine weitere gewöhnungsbedürftige Eigenart Asiens. Garagen belegen häufig die ersten Geschosse der Hochhäuser, man bewegt sich von einem klimatisierten Raum in den nächsten, die Strassenräume sind entsprechend wenig attraktiv für Fussgänger. Die vielen kleinen halböffentliche Zwischenräume und öffentlichen Plätze, die wir in Europa kennen und lieben, fehlen fast gänzlich. Gewerberäume konzentrieren sich um die Verkehrsknotenpunkte der Öffentlichen Verkehrsnetze oder in grossen Malls. Das sind hier die Orte an denen man sich trifft, essen geht oder später ins Kino oder Theater. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass der Flohmarkt, den Thomas ansteuert, um ein weiteres Schiffsmodel zu ergattern, in einer dieser Einkaufmalls stattfindet.
IB Tower von Foster + Partners
Zoë und Leonard möchten noch ins Kino, um Bohemian Rhapsody zu sehen. Der Film ist hier erst ab 18 Jahren freigegeben (in Deutschland ab 6!). Das Kino befindet sich, wie gesagt, in einer riesigen Einkaufsmall, von der U-Bahnstation direkt ins oberste Geschoss, vorbei an allen möglichen Boutiquen und kleinen Restaurants, mit automatischer Ticketkontrolle, alles easy, niemand hinterfragt das Alter der Kinder. Eine Anekdote am Rand, Zoë hat sich eine National Geographic gekauft, in der die Brustwarzen der barbusigen Frauen der indigenen Völker des Amazons alle nachträglich mit einem schwarzen Filzstift retuschiert wurden. 😉