26.07.2017 //// Fakarava //// S 16°30.36′ – W 145°27.30′ ////. Gestern bei Sonnenuntergang gingen wir Anker auf, um uns weiter Richtung Westen zu bewegen. Fakarava ist von Tahanea eine bequeme Nachtsegeltour entfernt. Mit 15 Knoten raumen Wind segelten wir entspannt durch die sternenklare Nacht. Leider etwas zu langsam, denn wir kamen auch dieses Mal nicht passend zum Stillwasser an. Mit Blick auf den mittlerweile dunkel grau gefärbten Morgenhimmel, entschieden wir es trotzdem, also trotz voraus berechneten 3,7 Knoten Gegenstrom zu versuchen. Wie zu erwarten türmten sich die konfusen Wellen vor der Einfahrt in den Pass bedenklich auf; Strom gegen Wind halt. Der Gegenstrom setzte aber erst so richtig ein, als es deutlich flacher wurde und wir schon fast in der Lagune drin waren. Mit Segel und Motorunterstützung passierten wir den Pass problemlos, mit 7 Knoten durchs Wasser und ca. 3 bis 4 Knoten über Grund. //// Das Atoll Fakarava ist, genauso wie die letzten beiden Atolle, die wir besuchten, eine Lagune, die von einem ringförmigen Korallenriff umgeben ist. Das Riff bildet vor allem im Norden eine Reihe von sehr schmalen Inseln, hier Motus genannt. Diese sind nicht nur sehr schmal und lang, sie erheben sich auch kaum aus dem Wasser. So hat man dann in der Lagune gleich viel Wind wie draussen, nur der Pazifikschwell „bleibt draussen“. Konkret bedeutete das für uns heute morgen, dass wir bei Windstärke 5 an einer Boje anlegen mussten. Unser beispielhaftes Manöver 😉 trug zur allgemeinen Unterhaltung der anderen Boote bei. Ich schaffte es zwar beim ersten Anlauf die Boje mit unserem Bootshaken zu fassen, aber in dem Moment, in dem ich die Boje hochziehen wollte, drückte der Wind den Bug über die Boje. Der Bootshaken war in der Schlaufe eingeklemmt und ich konnte ihn nicht mehr rechtzeitig befreien, geschweige denn die Boje weiter hochziehen. Unerschrocken sprang Leonard hinterher und Thomas musste ein kleines „Mann über Bord“ Manöver fahren. Ruck Zuck waren beide, der Bootshaken und Leonard wieder an Bord und wir konnten den zweiten Anlauf starten. Kaum waren wir fest, da fing es so richtig an zu blasen. Perfektes Timing. //// Gegen Mittag war die Schlechtwetterfront durchgezogen und wir entschlossen uns, unseren zweiten Drift-Schnorchel-Ausflug in Angriff zu nehmen. Dafür und für die vielen Haie ist der Südpass von Fakarava berühmt. Bei den Haien handelt es sich um kleine Schwarzspitzen-Riffhaie, die von dem ansässigen Restaurant angefüttert werden. Die Haie schwimmen daher bis zum flachen Strand. Ich habe mich beim Schnorcheln hinter Thomas versteckt. Je grösser wir aussehen, desto eher haben sie Respekt vor uns, dachte ich. Im Gegensatz zum Pass in Tahanea sind die Korallen hier nicht von der Strömung glattpoliert, aber so richtig gesund sehen sie auch nicht aus. Nur wenige sind noch farbig und auch die weissen Korallen zeigen kaum Wachstum. Die Vielfalt und Farbigkeit der Fische ist jedoch überwältigend. Zoë entdeckte sogar einen riesigen Rochen.