Vor uns liegt nun ein anspruchsvoller Segelabschnitt, der von Ubatuba bis Piriapolis in Uruguay, an. Wir beobachten schon seit Wochen das unbeständige Wetter im Süden Brasiliens. Die Warnungen des Seewetterdienstes nehmen kein Ende, ein Tief mit Starkwind und Gewitter folgt dem nächsten. Im Gegensatz zu Europa gibt es hier auf der Südhalbkugel keine Alpen, die so was wie eine Barriere bilden und dem Mittelmeer ein gemässigtes Klima bescheren. Hier kann die kalte antarktische Luft ungehindert über die flache Pampa Argentiniens nach Norden vordringen. Vor allem in den Monaten März bis September muss man daher vor dem sogenannten „Pampeiro“ auf der Hut sein. Diesem plötzlich einfallenden, starken Süd-West Wind, folgt gerne ein nicht weniger starker „Carpinteiro“, ein Süd-Ost Wind, der die Schiffe gnadenlos auf die Küste zu versetzt. Ausreichend Abstand zum Land ist auf jeden Fall geboten.
Wir sind entsprechend vorsichtig. Auch weil viele Segler vor uns genau über die Schwierigkeiten dieser Passage ausgiebig berichtet haben. Selbst der gute alte Joshua Slocum ist kurz vor Uruguay mit seiner Spray gestrandet. War nicht so dramatisch. Die Reise ging für ihn nach kleineren Reparaturen weiter.
Es ist ja nun auch schon Oktober und die nördlichen Winde setzen sind so langsam aber sich durch (better knock on wood), hoffen wir!