21.02.2019 //// Wenn das Adrenalin hoch geht und man danach quasi mit Düsenantrieb durch das „Tor der Tränen“ gespült wird.
Nach dem „Golf der Schmerzen“ (Golfo de Penas, Chile) nun das „Tor der Tränen“ (Bab al-Mandab). Für beide gilt, der Name ist Programm.
Der Golfo de Penas ist nach Westen offen für die Stürme des Südpazifiks und hat sicher vielen Seefahrern, Fischern und deren Familien Schmerzen bereitet. Bab al-Mandab, die nur 15 Meilen breite Meerenge, die Afrika von Asien trennt und den Übergang vom Golf von Aden in das Rote Meer bildet, verdankt den Namen sicher mehr als einem Grund. Womöglich war dort die Piratenaktivität schon immer hoch, da die stark befahrene Schifffahrtsroute von und nach Asien hierdurch führt und wertvolle Fracht in Massen zu ergattern war und ist. Hinzu kommt die geografische Lage im Süden des Roten Meeres, das rund 1.000 Meilen lang, von Wüsten und Gebirgen umgeben und kaum Süsswasserzuflüsse aufweist. Aufgrund des Venturieffektes fegt der Wind gerne in Sturmstärke Richtung Norden durch diese Meerenge, die zu allem Überfluss noch mit kleinen Inselchen und Riffen gespickt ist. Zum Glück steht der Wind im Winter selten gegen die Strömung, die ebenfalls meist nach Nord setzt. Schwach motorisierte Schiffe, wie es Segelschiffe in der Regel sind, hatten und haben wenig Freunde, wenn sie zu dieser Jahreszeit von Nord nach Süd wollen.
Am Horizont sieht man die Handelschiffe wie Perlen auf einer Kette vorbeiziehen