Im Bundesstaat Bahia wird am 23. und 24. Juni das Fest des heiligen Johannes (São João) ausgiebig gefeiert. Schon seit Tagen sieht man die Vorbereitungen in den Dörfern der Chapada und in Salvador. Die öffentlichen Plätze wurden mit bunten Wimpeln, Lampions und Palmenblättern geschmückt. Es wurden bäuerliche Figuren aufgestellt und auch die Kinder verkleiden sich entsprechend. Überall in der Stadt wurde Holz aufgehäuft und Lagerfeuer entzündet. Die wohlhabenderen Brasilianer zünden Raketen und andere Feuerwerkskörper. Die Luft ist heute so wie in Berlin an Silvester voller Rauch und Qualm.
Das Fest geht auf den Brauch der Sommersonnenwende in Europa zurück, jedoch haben wir festgestellt, dass die Brasilianer damit heute nicht mehr so viel anfangen können. So nah am Äquator sind die Tage halt immer gleich lang (oder kurz). Wozu dann eine Sommersonnenwende feiern.
Wir wurden von Sandoval, dem Betreiber der Marina zu sich nachhause eingeladen und feierten mit ihm und seiner Nachbarschaft. Es gab mehrere Kuchen, die aus Mais und Maniok hergestellt wurden, lokale Fruchtliköre und vor allem die für dieses Fest typischen gekochten Erdnüsse. Dafür werden die Erdnüsse mit Schale in Wasser eingelegt und danach in einem speziellen Sud gekocht. Sandoval wohnt in dem wohlbehüteten und gut bewachten Condominium „Alphaville“ am Rande der Stadt. Danke Sandoval, das war ein sehr interessanter Tag!