05.2019 – ein Meer ohne Kalibu
Aktuell 428 Meter unter dem Meeresspiegel befindet sich das Tote Meer und ist damit der tiefste Punkt auf der Erde, den man zu Fuss erreichen kann. Das allein ist schon beeindruckend. Der Salzgehalt von mehr als 30 % ebenfalls. Jeder kennt sicher die Urlaubsfotos von zeitungslesenden Badenden in diesem Gewässer. Wir sind gespannt und suchen einen Platz, an dem man, ohne pro Person 15 Euro Eintritt zahlen zu müssen, ins kühle Nass springen kann. Das scheint erst schwierig zu sein, denn alle offiziellen Badestellen, die frei zugänglich sind, sind wegen akuter Sinkhole-Gefahr geschlossen. Solche Einsturzlöcher sind in der Tat überall in Ufernähe zu sehen. Der stetig sinkende Wasserspiegel und die damit einhergehende Beeinflussung des Grundwasserspiegels sind die Ursache, denn ähnlich wie beim See Genezareth kommt auch im Toten Meer nicht mehr allzuviel Süsswasser aus dem Jordan an und das Meer, das keins ist, wird jedes Jahr etwas kleiner.
Schlussendlich finden wir aber doch noch einen Uferstreifen, der für einen kurzen Badeausflug geeignet scheint. Mittlerweile ist es Mittag und brüllend heiss. Wir befinden uns schliesslich in der Wüste. So beeilen wir uns, um so schnell wie möglich zum Wasser zu kommen. Erst fühlt es sich sehr eigenartig an. Das Wasser ist so dicht, dass es wie eine ölige Flüssigkeit an einem herunterläuft. Ausgelassenes Plantschen ist undenkbar, dieses salzhaltige Wasser will man ganz sicher weder in Mund, Nase oder Augen bekommen. Es schmeckt grässlich bitter und brennt höllisch, trotzdem soll es, wegen des hohen Mineralstoffgehaltes bei Hautkrankheiten heilsame Wirkung haben. Und, ja in der Tat, man könnte problemlos Zeitung lesen. Der Auftrieb ist grandios!
Am Ufer des Toten Meeres